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Berlin Adler News vom 03.04.2013

D-Line der Adler steht
Von: Michael Hundt

„Wir müssen nicht immer klassische Musik spielen. Es geht auch modern.“ Mit alten und neuen Aktiven will die D-Line der Berlin Adler für Unruhe in den gegnerischen Angriffsformationen sorgen …

Auf den ersten Blick wirkt alles etwas chaotisch. Großes Rumgeschubse. Ein paar Rufe. Ein wirres Knäuel von Spielern. Im Kampf zwischen O-Line und D-Line bedient Football zunächst einmal erst alle Klischees der Uneingeweihten. Doch in Wirklichkeit wird gerade hier das Spiel wesentlich beeinflusst. Nicht die Quarterbacks, die Receiver, die Linebacker oder die Cornerbacks entscheiden, wie ein Spiel verläuft. Die Defense Line hat dabei die Schwierigkeit, dass sie immer nur reagieren kann, weil die Offense erst entsprechend gelesen werden muss.

Primäre Aufgabe der Defensive Ends, den äußeren Spielern auf der Linie, ist es, die Läufe des Gegners über die Seiten zu verhindern oder den gegnerischen Spielmacher so unter Druck zu setzen, dass dieser seine Pässe nicht anbringen kann. Die etwas schwereren Defensive Tackles spielen in der Mitte und versuchen dort die gleichen Aufgaben zu erledigen. Kein Wunder, dass es also auch bei den schweren Jungs der Abwehr auf Schnelligkeit und vor allem auf Spielverständnis ankommt. Ebenso wenig ist es kein Wunder, dass gute D-Line-Spieler erst einige Jahre im Herrenbereich absolvieren müssen, um zu einem wirklich guten Akteur heranzuwachsen.

Besonders im vergangenen Jahr hatte auch die Defensive Line unter der Arbeit in der Saison 2011 leiden müssen. Einige Spieler kehrten den Adlern vorübergehend den Rücken. Es entstanden Lücken, die nur schwer oder gar nicht geschlossen werden konnten. „Da fehlten uns einfach Spielertypen, die uns die nötige Sicherheit gegeben haben. Wir mussten da dann halt neu nachladen mit Talenten, die ich noch nicht kannte“, beschreibt Defensive Coordinator Thomas Breddermann die Situation vor der Saison 2012.

Aus der Not machte die Crew um Coach Breddermann eine Tugend. Das Spiel an der Linie wurde schnell und variabel gestaltet. „Wir müssen nicht immer klassische Musik spielen. Es geht auch modern“, beschreibt der Abwehrdirigent das Credo. Die gegnerischen Offense Lines wurde immer wieder mit neuen Aktionen überrascht. Kein Wunder also, dass die Zahl der Sacks im Vergleich zu den Jahren der Titelgewinne gesteigert werden konnte.

Gute Linienspieler hatten die Adler in der Vergangenheit immer gehabt. Der bis dato beste Spieler hofft momentan auf einen Vertrag in der NFL. Zum jetzigen Zeitpunkt umfasst der Linienbereich 12 Spieler: Taylan Egeli, Robert Laffin, Alp Akduman, David Leisegang, Daniel Fromme, Felix Ostermann, Jorge Alzamoa, Nicolai Schumann, Sebastian Wilke, Dennis Fahr, Tino Cremer und Florian Emslander. Gerade die Rückkehr von Emslander soll der Linie nicht nur mehr Gewicht, sondern vor allem auch Erfahrung bringen.

An erfahrenen Spieler fehlt es an der Front Four noch. Nur Emslander und Robert Laffin sind seit etlichen Jahren auf hohem Niveau aktiv, während ihre Mannschaftskollegen sich noch entwickeln müssen. „Wie Flo kann uns auch Robert auf der Position des Nose Tackles um ein Level anheben. Dazu müsste es aber beruflich möglich sein, wieder mehr ins Training einzusteigen. Das ist etwas, worauf wir sehr, sehr hoffen“, so der DC. Das Potential, das in der derzeitigen Defensive Line steckt, ist groß. Akteure wie David Leisegang oder Daniel Fromme haben sich im vergangenen Jahr bereits sehr gut entwickelt. „David und Daniel haben sich zu festen Größen entwickelt, von denen ich mir immer noch einiges erwarte“, lobt der Trainer die Fortschritte der beiden Youngster.

Eine wichtige Rolle wird dabei Positionstrainer Mark Hohlwein einnehmen. Als Coordinator muss Breddermann immer den Blick für das Gesamtbild haben. Mark Hohlwein soll sich nun um die Aus- und Weiterbildung der Linie kümmern und damit seinem Chef den Rücken freihalten. Er ist kein Neuling im Geschäft, sondern hat sich durch die verschiedenen Mannschaftsteile der Adler gearbeitet und nun bei der Defense Line seine Passion gefunden. „Ohne Mark könnte ich kein guter Defense Coordinator sein. Ich kann mich sehr gut auf ihn verlassen“, lobt Thomas Breddermann seinen Assistenten. Vor allem die Position des Nose Tackle soll weiter ausgeformt werden. „Wenn wir diese Situation gelöst haben, dann stehen wir sehr gut da.“

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