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Berlin Adler News vom 17.04.2013

Die Chemie ist vorhanden
Von: Michael Hundt

Müsste das letzte der insgesamt drei Mini Camps mit einem Wort beschreiben werden, dann ist das Wort „ordentlich“ das, was den Nagel auf den Kopf trifft. Erneut mussten die Adler auf den Kunstrasenplatz in Erkner ausweichen. Ein fast schon altbekanntes Ziel, für das GFL-Team ...

Primäres Ziel der drei kleinen Trainingslager war es, der Mannschaft den notwendigen Schliff für die bevorstehende Saison zu geben. Ein Ziel, das trotz einiger Wetterkapriolen, durchaus erreicht werden konnte. Allerdings lief unter dem Strich nicht alles so nach dem erhofften Plan. Denn durch den lang anhaltenden Winter konnte das Team nicht so frühzeitig mit dem Außentraining beginnen, wie es eigentlich vorgesehen war. Entsprechend viel muss nun in den bevorstehenden Trainingseinheiten unter der Woche gearbeitet werden.

„Es wartet immer noch viel Arbeit auf uns, um dahin zu kommen, wo wir auch hin wollen“, erklärte Head Coach Wanja Müller nach der letzten Trainingseinheit in Erkner. „Unter dem Gesichtspunkt, dass wir jetzt aber erst insgesamt zum sechsten Mal in der Lage waren, draußen auf einem Footballfeld zu trainieren, war auch nichts anders zu erwarten.“ Vom Umfang der Installationen sei das Team aber schon sehr weit. Allerdings fehlt es hier und da noch an der Umsetzung. Daher wird es in den nächsten Wochen nötig sein, so viel wie möglich immer zu wiederholen, damit es sich endgültig bei den Spielern einprägt. „Wir waren aber in der Lage, unser Potential immer wieder aufblitzen zu sehen. Ich denke, wenn wir in der Lage sind, uns an dieses Potential ran zu spielen, dann werden wir sehr viel Spaß in der Saison haben.“ prognostiziert der Cheftrainer.

Auch wenn es hier und da vielleicht noch an den Feinheiten fehlt, zwei Dinge sind aber bereits jetzt deutlich geworden: Die Chemie in der Mannschaft stimmt und es kann durchaus von einem Team gesprochen werden. Und QB Kevin Ramay ist der Spielmacher, den die Verantwortlichen der Adler erhofft haben aus den Vereinigten Staaten zu holen. Das der Kalifornier immer besser seinen Rhythmus findet und die Abstimmung mit seinen Passempfängern immer besser klappt, bekam in Erkner die Defense der schwarz-gelben immer wieder zu spüren.

Es wäre allerdings auch vermessen, dass zum jetzigen Zeitpunkt alles zur vollen Zufriedenheit läuft. „Zufrieden ist man ja nie. Als Trainer sieht man immer noch Punkte, die man die man verbessern will. Es ist eine ziemlich schleppende Vorbereitung gewesen, was aber wesentlich am Wetter gelegen hat.“, zieht Defense Coordinator Thomas Breddermann Bilanz. Vor allem beim räumlichen Arbeiten seiner Spieler sieht der Abwehrchef immer noch Raum nach oben: „Die Camps waren die einzigen Augenblicke, an denen wir den notwendigen Platz bekommen konnten.“ Die Hallen waren einfach immer zu klein, um dort wirklich wieder ein Gefühl für die Tiefe und Weite des Raumes zu bekommen und die Distanzen richtig abzuschätzen.

Auch wenn die Verteidiger der Adler nicht erst seit gestern Footballspielen und einige von ihnen bereits etliche Jahre in der GFL auf dem Buckel haben, so ist die räumliche Feinabstimmung nach der Winterpause immer einer der wichtigen Punkte, um ein Team auf die neue Saison vorzubereiten. „Das Timing ist noch nicht so ganz zufriedenstellend. Es ist aber in jedem Fall eine positive Entwicklung zu sehen. So ist nun mal Pre-Season, da muss man mit arbeiten. Aber ich denke, dass wir das Problem ganz gut gelöst haben“, erklärt Breddermann. Vor allem die Rückkehr von Lansana Teuber und der Wechsel von Oliver Schmeling in die Defense seien eine sehr gute Verstärkung. Wie die Startformation aussieht, das sei aber noch längst nicht entschieden. "Wir haben da inzwischen schon fast ein Luxusproblem bei dem Zuwachs an guten und talentierten Spielern" meint der Abwehrchef mit einem kleinen Augenzwinkern. Eine Tiefe, die in Anbetracht der langen Saison absolut vonnöten ist.

Nahezu unmöglich wäre die Saisonvorbereitung geworden, wenn sich Footballteams aus Berlin und dem Umland nicht bereit erklärt hätten, dem Hauptstadtstolz Asyl anzubieten. Besonders für die Unterstützung der Erkner Razorbacks zeigte man sich von Seiten der Adler mehr als nur dankbar. Aber auch die Kooperation mit anderen Footballteams aus Berlin hat gezeigt, dass die Adler fast überall ein gern gesehener Gast sind. „Beim letzten Training in Spandau war das fast schon eine Art Mini-Elefanten-Treffen, als da aktive und ehemalige Vorstandsmitglieder der großen Berliner Vereine interessiert am Rand standen. Da hat man sich gegenseitig unter die Arme gegriffen. Das war absolut positiv“, freute sich Breddermann über die Hilfe von außen.

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