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Düsseldorf Panther Newsletter vom 06.04.2013

Sechs Jung-Panther im deutschen Aufgebot - AFVD-Camp kurz vor dem Saisonstart

Eine Ehre, ja, das ist es gewiss, eine Ehre, die sie sich wohl verdient haben. Sieben Spieler der Rookies der Düsseldorf Panther sind seit gestern zum Lehrgang der Football-Jugend-Nationalmannschaft. Natürlich haben sich Fullback Philipp Schmidt, Tightend Christoph Winkler, Defenseliner Simon Baumeister, Linebacker Dominik Frieß und die Defensive Backs Nils Nover, Till Janssen und Tim Rademacher gefreut, dass sie zum 75er-Kader des AFVD gehören, der sich in Rheine auf die Europameisterschaften vorbereiten, die im Herbst stattfinden sollen.

Allerdings: Noch steht überhaupt nicht fest, ob die EM überaus 2013 ausgetragen wird. Der vorgesehene Gastgeber Russland hat die Ausrichtung des Turniers zurückgegeben, offiziell wegen wirtschaftlicher Probleme der Region nach dem Kometeneinschlag in Chelyabinsk vor einigen Wochen. Was aber viel schlimmer ist: Für die Vereine kommt der viertägige Lehrgang des AFVD eine Woche vor dem Start in die neue Saison zur Unzeit.

"Nationalmannschaft zu spielen ist eine super Sache und eine Ehre", sagt Detlef Zorn, aber (nicht nur) für den Headcoach der Panther Rookies sind die vielen verschiedenen Verpflichtungen für die besten Spieler mittlerweile zu viel. "Ich habe den Eindruck, dass mittlerweile Auswahlmannschaften wichtiger geworden sind als die Arbeit im Verein." Daher das Zorn- (ige) Fazit: "Für mich, das ist meine persönliche Meinung, ist es ein Unding und absolut unverständlich, ein viertägiges Camp der Nationalmannschaft eine Woche vor dem Start der GFLJ-Saison zu machen."

Der engagierte Trainer der Düsseldorfer beschreibt die Situation nicht nur seiner Schützlinge, sondern (fast) von (zumindest fast) allen der Top-Akteure: "Die meisten U19-Spieler befinden sich zum Ende der Pre-Season und zum Beginn der Saison im Abistress. Dazu treten kleine Verletzungen auf und die Teams haben auch mit sehr schlechten Wetterbedingungen und Trainingsplatzverhältnissen zu kämpfen, 2013 war es besonders schlimm." Und gerade jetzt schaut es so aus: "Die meisten Vereine habe ihr Trainingslager hinter sich, haben an den Wochenenden noch Mini-Camps, trainieren mindestens zwei- bis dreimal in der Woche, dazu kommen noch das Krafttraining, Abistress, Ausbildung, Führerschein, leichte Verletzungen, Krankheit wegen des schlechten Wetters und, und, und . . ."

Nach dem Ende der ‚eigentlichen' Saison werden genau diese Jungs zu Auswahlmannschaften eingeladen, so folgte im Spätherbst 2012 auf das Jugendländerturnier in NRW noch ein Spiel gegen die niederländische Nationalmannschaft. Zorns Kritik: "Die Auswahlspieler haben also keine Pause und trainieren das gesamte Jahr durch. Unzählige Trainingseinheiten und Sichtungen stören die Regenerationsphase und erhöhen die Belastung der Spieler." Sein Appell: "Weniger ist manchmal mehr !" Dazu kommt, dass seiner Meinung nach "American-Football-Spieler im Jugendbereich auch keine ‚richtigen' Athleten sind, die diese hohe Belastung einfach so wegstecken. Ausnahmen gibt es natürlich immer wieder. Aber die große Masse verhält sich nicht wie ‚Leistungssportler'."

Seine Befürchtung: "Jeder Jugendtrainer weiß, wie das Training nach dem Natio-Camp aussieht: In der Woche vor dem ersten wirklich wichtigen Spiel, dem Auftakt der GFLJ werden einige Spieler angeschlagen und müde sein und nicht mit trainieren können." Das unerwünschte Ergebnis: "Viele Mannschaften leben natürlich von ihren Leistungsträgern. Und die gesamte Saisonplanung, die gesamte Arbeit der Vereine, die gesamte lange Vorbereitung und die gesamte Saison ist kaputt, wenn sich diese Spieler wegen einer zu hohen Belastung verletzen."

Den vollständigen Wortlaut der Kritik von Detlef Zorn finden Sie auf der Homepage www.duesseldorfpanther.de


Foto: jüni