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Düsseldorf Panther - Pressemitteilung vom 04.08.2013

Panther im Pech: Klasseleistung in Berlin bleibt unbelohnt

Wut und Ärger über den unglücklich verpasste Sensationserfolg oder Stolz auf die eigene Leistung? Mit gemischten Gefühlen verließen die Düsseldorf Panther am Samstagabend nach der 28:31 (7:0, 0:14, 14:3, 7:14)-Niederlage gegen die Berlin Adler die großartig Stade Napoleon titulierte Trainingswiese der Berliner. Bis eineinhalb Minuten vor dem Ende war in dem Football-Krimi mit fünf Führungswechseln die große Überraschung, der zweite Saisonsieg der Düsseldorfer, greifbar nahe, dann setzten sich cleveren Gastgeber dank einer tollen Einzelleistung von US-Boy Conrad Meadows doch noch durch.

Dabei hatten die Gäste vor 300 Zuschauern imponierend begonnen: Die beiden ersten Angriffsserie der Adler waren von der erneut bärenstarken Düsseldorfer Defense großartig gestoppt worden. Erst schnappte sich Sebastian Schönbroich einen Pass von Raubvogel-Spielmacher Kevin Ramay, dann eroberte Simon Gavanda einen fallengelassenen Ball (Fumble) der Hausherren. Da die Offense der Panther deutlich konzentrierter zu Werke ging, war die 7:0-Führung durch einen Lauf des wiedergenesenen Rayon Simmons kurz vor Ende des ersten Viertel hoch verdient.

Im zweiten Quarter übernahmen die Gastgeber die Spielkontrolle und die Führung - ausgerechnet durch den Ex-Düsseldorfer Florian Pawlik. Der Tightend, der bei Frankfurt Galaxy in der NFL Europa bereits Profi-Erfahrung gesammelt hatte, war aus beruflichen und privaten Gründen im Winter vom Rhein an die Spree gewechselt und fing gegen seine früheren Mitstreiter seine ersten beiden Touchdown-Pässe für die Adler. "Er hat heute sicherlich herausragende Plays gehabt. Für ihn freut mich seine Leistung heute sehr, da er mit diesem Spiel so noch mal seinen Durchbruch hatte", erhielt der frühere Panther ein Sonderlob seines Cheftrainers Wanja Müller. Bei Florian selbst herrschte eher ein wenig Gefühlsverwirrung: "Es ist ein Riesengefühl, zwei Touchdowns gemacht zu haben, zumal ich gegen die Jungs gespielt habe, mit denen ich auch in der Jugend zusammengespielt habe. Das war heute ein ganz besonderes Spiel gegen die eigenen Jungs. Es freut mich, aber es tut mir auch ein wenig weh - auch wenn die Freude größer ist, weil ich endlich für mein Team gescort habe." So oder so ließ der 7:14-Pausenrückstand die Panther unbeeindruckt.

Die Raubkatzen setzten weiter hauptsächlich auf das Laufspiel, das schon beim ersten Saisonsieg gegen die Berlin Rebels eine Woche zuvor das Erfolgsrezept gewesen war. Erst glich Rayon Simmons aus, nach der erneuten Adler-Führung durch das Fieldgoal von Benjamin Scharweit erlief Düsseldorfs Fullback Niklas Hornen die zweite Gäste-Führung des Tages. Noch spannender wurde dann der Schlussabschnitt. Erst befreiten sich die Berliner aus höchster Bedrängnis, als sie beim vierten Versuch und vier zu überbrückenden Yards mit einem Pass auf Nationalspieler Danilo Naranjo-Gonzalez das nötige Firstdown schafften. Dann brachte der ultraschnelle US-Passempfänger Conrad Meadows die Gastgeber zum 24:21 wieder nach vorne.

Der nächste Angriff der Raubkatzen wurde gestoppt, doch einmal mehr brachte die Defense die Rheinländer ins Spiel zurück, als sie an der eigenen 39-Yard-Linie noch einmal einen Fumble erzwang und den Ball sicherte. Ein Pass auf Tightend Jens Vogt, zwei Power-Läufe von Rayon Simmons und 100 Sekunden vor dem Ende durfte das Dutzend mitgereister Düsseldorfer Fans das 28:24 bejubeln. Doch die Freude währte nicht lange: Mit Meadows und (ebenfalls Ex-NFLE-Profi) Larry Croom schlugen die Adler schnell zurück und drehten die Begegnung ihrerseits noch einmal. Der letzte verzweifelte Versuch der Panther endete dann mit einem Fehlpass (Interception) von Spielmacher Manuel Engelmann.

Trotz der achten Niederlage des Jahres fiel das Fazit des Panther-Cheftrainers Clifford Madison positiv aus: "Ich bin stolz auf die Leistung meiner Jungs, die einen Sieg genauso verdient gehabt hätten. Wir haben trotz der Niederlage bewiesen, dass unser Erfolg gegen die Rebels kein Zufall war", sagte die einstige Quarterback-Ikone der Adler an seiner ehemaligen Wirkungsstätte. Ähnlich sahen es zumeist auch seine Schützlinge: Nachdem die erste Enttäuschung über den so hauchdünn verpassten Sieg verdaut war, überwog der Stolz auf den großen Kampf, den man den Berliner geliefert hatte. "Das gibt uns Selbstvertrauen für den Saison-Endspurt", ist sich Offense-Captain Raphael Llanos-Farfan sicher. Und auch Defense Coordinator Jörg Mackenthun war nach der "sehr sehr harten Niederlage" "sehr stolz auf meine Defense. Ich bin sicher, dass das nur Anfang von etwas sehr, sehr Gutem ist: Wir sind auf dem richtigen Weg."

Das Spiel in der Zusammenfassung
German Football League, Gruppe Nord
Berlin Adler - Düsseldorf Panther 31:28 (0:7, 14:0, 3:14, 14:7)
300 Zuschauer im Stade Napoleon in Berlin-Wedding
0:7 Rayon Simmons, 6-Yard-Lauf, PAT Sascha Jungblut
7:7 Florian Pawlik, Pass von Kevin Ramay, PAT Benjamin Scharweit
14:7 Florian Pawlik, Pass von Kevin Ramay, PAT Benjamin Scharweit
14:14 Rayon Simmons, 11-Yard-Lauf, PAT Sascha Jungblut
17:14 Benjamin Scharweit 32-Yard-Fieldgoal
17:21 Niklas Hornen, 15-Yard-Lauf, PAT Sascha Jungblut
24:21 Conrad Meadows, 11-Yard-Pass von Kevin Ramay, PAT Benjamin Scharweit
24:28 Rayon Simmons, 11-Yard-Lauf, PAT Sascha Jungblut
31:28 Larry Croom, 9-Yard-Lauf, PAT Benjamin Scharweit