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Düsseldorf Panther - Pressemitteilung vom 01.09.2013

Panther zittern sich Richtung Klassenverbleib

Es ist geschafft - wenn auch noch nicht ganz: Mit dem 28:21 (21:0, 0:0, 0:14, 7:7) gegen die Cologne Falcons haben die Düsseldorf Panther im letzten Heimspiel der Saison den Verbleib in der German Football League so gut wie gesichert - auch wenn es ganz theoretisch noch schief gehen könnte. Doch dafür müssten die Raubkatzen ihre letzte Begegnung der Saison bei den Berlin Rebels verlieren. Und gleichzeitig müssten die Kölner, die seit Anfang Mai 11 Spiele in Folge vergeigt haben, ihre beiden verbliebenen Partien bei den Kiel Baltic Hurricanes und gegen die Berlin Adler, die ihrerseits Spitzenreiter Braunschweig Lions mit 34:26 die erste Saison-Niederlage zugefügt haben, gewinnen.

Da dies eher unwahrscheinlich ist, wirkte es auch nicht ganz ernst gemeint, als Falcons-Cheftrainer Martin Hanselmann nach der Niederlage an seiner alten Wirkungsstätte meinte, dass er noch keineswegs für die Relegationsspiele plane. In denen muss der Tabellenletzte der ersten Liga gegen Zweitliga-Meister Bielefeld Bulldogs um den achten Platz im Football-Oberhaus kämpfen: "Nein, es ist noch nichts entschieden, wir gewinnen unsere beiden restlichen Spiele, die Panther verlieren in Berlin und alles ist gut", erklärte der 50-Jährige. Der auch keineswegs wegen der Niederlage im ‚Keller-Derby' geknickt war, sondern eher erfreut über die Leistungssteigerung seiner Schützlinge in der zweiten Spielhälfte.

Auch der oberste Panther-Bändiger sah die Saison - trotz aller Freude über den dritten Saisonerfolg - noch nicht als entschieden an: "Ich bin stolz auf mein Team, das war ein großartiger Sieg heute", sagte Clifford Madison, "mit der Leistung der ersten beiden Quarter als Rückenwind fahren wir nach Berlin, um dort mit einem Sieg gegen die Rebels alles klar zu machen. Wir wollen uns nicht auf fremde Hilfe verlassen, wir nehmen unser sportliches Schicksal in die eigenen Hände." Wobei der in Berlin lebende Cheftrainer der Düsseldorfer die Gala-Vorstellung seiner Mannschaft in der Anfangsphase als Maßstab nehmen will: "Da haben wir gezeigt, zu welchen Leistungen wir in der Lage sind, wenn wir alles fehlerfrei umsetzen. Dann ist nur der Himmel unsere Grenze", schwärmte Madison. Auch Defense Coordinator Jörg Mackenthun war nur mit de ersten Hälfte zufrieden: "Das war schon Klasse und so, wie ich mir das vorstelle. Glückwunsch an meine Jungs für diese Vorstellung. Aber viele Strafen und einige mentale Aussetzer haben uns nachher einiges von unserer guten Leistung kaputt gemacht."

Wirklich boten die Panther - begünstigt durch den anfangs desolaten Auftritt der Gäste - eine tolle Anfangsphase. Nach einem zu hohen Snap beim ersten Punt der Domstädter übernahmen die Gastgeber den Ball an der 25-Yard-Linie der Falken, vier Spielzüge später erlief Rayon Simmons seinen ersten von drei Touchdowns an diesem Tag. Das wohl beste Viertel der Saison ging damit weiter, dass die Düsseldorfer Defense die Kölner erneut stoppte, diesmal glückte der Punt der Gäste. Was denen aber auch nicht half: Gleich im ersten play brach Rayon Simmons an der Line of Scrimmage zwei Tackles und sprintete anschließend allen davon - nach dem fulminanten 81-Yard-Lauf samt Sascha Jungbluts gewohnt sicher verwandeltem Extrakick stand es 14:0.

Noch im ersten Quarter legten die Panther nach: Diesmal benötigen sie vier Spielzüge, um 68 Yards zu überbrücken. Während Simmons sich noch an der Seitenlinie von seiner Energieleistung kurz zuvor erholte, bediente Spielmacher Robert Demers Olaf Fries, der sich mit seinem zweiten Touchdown-Fang der Saison selbst nachträglich zu seinem Geburtstag am Freitag beschenkte. Nach dem schnellen 21:0 verflachte die Partie: Die Panther stoppten sich durch eine wahren Flut von dummen Fouls immer wieder selbst. Und die Kölner brachten ihren Angriff gegen die aggressive und - von ebenfalls viel zu vielen Strafen abgesehen - fast fehlerfreie Düsseldorfer Deckung, in der der verletzte Taylor Greene dank der starken Vorstellung von Rene van Eck überhaupt nicht vermisste wurde, überhaupt nicht in Gang. Bezeichnend: Erst in der Schlussminute der ersten Hälfte erspielten die Falcons ihr erstes Firstdown, das nicht durch eine Strafe gegen die Hausherren erreicht wurde!

Das änderte sich nach der Pause, als Kölns Headcoach Hanselmann auf Benjamin Mentges als Quarterback setzte. Gleich im ersten Drive marschierten die Gäste bis kurz vor die Düsseldorfer Endzone, wo Philipp Kalisch aber Schlimmes verhinderte, als er einen Mentges-Pass abfing. Doch auch im Panther-Angriff passte nicht mehr viel zusammen, zudem leisteten sich Demers und Co. erneut vier Ballverluste (Turnovers). So setzten beinahe zwangsläufig die Falcons zum Höhenflug an und verkürzten auf 14:21 - das große Zittern begann.

Dann vielleicht die entscheidende Szene: Nach ihrem zweiten Touchdown versuchten die Falken einen kurzen Onside-Kick, den sie auch prompt eroberten - doch wegen einer Strafe musste der Kick wiederholt werden, die Panther blieben am Ball. Der offene Schlagabtausch wurde nun von Unzulänglichkeiten beider Teams geprägt: "Man hat gesehen, warum wir da stehen, wo wir stehen", analysierte Hanselmann nachher treffend. In größter Bedrängnis half den Düsseldorfern ein big play: Robert Demers bediente Brandon Kohn mit einem 49-Yard-Pass bis kurz vor die Endzone, Rayon Simmons erledigte genau 144 Sekunden vor Schluss den Rest, 28:14.

Doch die Gäste von rheinaufwärts gaben immer noch nicht auf: 53 Sekunden vor Schluss verkürzte Spielmacher Mentges auf 21:28. Da die Special Teams diesmal aufmerksam waren und Olaf Fries den erneuten Onside-Kick für die Panther sicherte, brannte aber nichts mehr an - die Panther hatten sich ganz nah an den Klassenverbleib heran gezittert. Der Rest war Emotion pur: Unbändige Freude über den Sieg, begeisterter Dank der treuen Panther-Fans trotz der sportlich nur selten überzeugenden Saison, der Dank des Teams an die Fans für die Unterstützung, Rosen von den Spielern für die Cheerleader und der Abschied von Mahir Köroglu, der sein letztes Heimspiel erfolgreich bestritten hatte.

Das letzte Kapitel des langen Samstags folgte unter Ausschluss der berichtenden Öffentlichkeit: Auch wenn die Aufgabe bei den Rebels noch ansteht, gönnten sich die Aktiven anschließend eine lange Party-Nacht in der Altstadt - die sie sich zumindest mit dem ersten Viertel auch vollauf verdient hatten ...

Info
German Football League,
Düsseldorf Panther - Cologne Falcons 28:21 (21:0, 0:0, 0:14, 7:7)

2.170 Zuschauer im Benrather Stadion an der Karl-Hohmann-Straße
7:0 Rayon Simmons, 8-Yard-Lauf, PAT Sascha Jungblut (6:26 Minuten gespielt)
14: 0 Rayon Simmons, 81-Yard-Lauf, PAT Sascha Jungblut (8:46)
21:0 Olaf Fries, 14-Yard-Pass von Robert Demers, PAT Sascha Jungblut (11:04)
21:7 Philip Stentzel, 23-Yard-Pass von Benjamin Mentges, PAT Philipp Schmitz (32:53)
21:14 Mike Davis, 7-Yard-Lauf, PAT Philipp Schmitz (35:30)
28:14 Rayon Simmons, 6-Yard-Lauf, PAT Sascha Jungblut (45:34)
28:21 Benjamin Mentges, 6-Yard-Lauf, PAT Philipp Schmitz (47:07)