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Holzgerlingen Twister News vom 11.04.2013

Bei den Holzgerlingen Twister ist jetzt wieder Optimismus angesagt

Drei Jahre lang haben sich die Footballer der Holzgerlingen Twister in der 2. Bundesliga behauptet, schnupperten unter Headcoach Jemil Hamiko sogar am Aufstieg in die erste Liga, ehe in der vergangenen Saison der Abstieg folgte. Nun wollen die Verantwortlichen um Cheftrainer Mario Campos Neves einen Neuanfang starten und haben dafür in den vergangenen Monaten beste Voraussetzungen geschaffen.

Der Rückblick: Ein Abstieg sorgt in der Regel für Enttäuschung, sowohl bei Trainern als auch Spielern. Bei den Holzgerlingen Twister war das nicht anders, wobei Mario Campos Neves inzwischen sagt: "Im Nachhinein war das sportlich gesehen vielleicht gar nicht schlecht. Man wird gezwungen, sich darüber klarzuwerden, was man will und wie man das erreichen kann."

Dabei gesteht der Trainer auch Fehler ein. "Es war sicher nicht richtig, in der vergangenen Saison die Fitness allein in die Hände der Spieler zu legen", erklärt Campos Neves, der die Trainingszeit lieber für taktische Übungen genutzt hat. "In einigen Spielen hat man gesehen, dass wir körperlich unterlegen waren, zumal unsere Spieler auch nicht zu den Größten gehören." Vor allem die Offense hatte Defizite im taktischen Bereich. "Uns hat die Durchschlagskraft gefehlt, wir hatten viel zu viele Ballverluste und gleichzeitig zu wenig Balleroberungen", zählt der Headcoach auf. Außerdem gingen einige der Spiele nur ganz knapp verloren. "Die haben wir einfach selbst verbockt. Im ersten Spiel haben uns drei, im zweiten vier Punkte gefehlt, gegen Kirchdorf waren wir mit zwei Punkten hinten, standen schon in der Endzone und haben's einfach nicht umgesetzt. Wenn wir von diesen Spielen nur eins gewonnen hätten, wären wir drin geblieben."

Die Vorbereitung: In der Regionalliga soll sich das nicht wiederholen. Deshalb hat sich Campos Neves einiges einfallen lassen. Seit November befinden sich die Twister in der Vorbereitung, waren zweimal die Woche bei den Gewichthebern des VfL Sindelfingen im Training. "Das hat den Spielern unheimlich viel gebracht", ist sich der Coach sicher.

Gemerkt hat er das vor allem im Trainingslager, das die Twister seit einiger Zeit beim mehrfachen österreichischen Meister Swarco Raiders abhalten. "Das war echt ein Augenöffner. Wir haben mehr Speed ins Training gebracht, das hat man gesehen." Vor allem die Abläufe sind optimiert worden, die Zeit kann so effizienter genutzt werden. "Wenn der eine Mannschaftsteil trainierte, ist der andere rumgestanden. Das gibt es jetzt nicht mehr", erklärt Campos Neves, der aber immer noch Luft nach oben sieht. "Wir sind auf dem richtigen Weg, müssen aber auch geduldig sein." Seit kurzem stehen immerhin drei Trainingseinheiten pro Woche auf dem Programm.

Der Kader: Personelle Wechsel gibt es jedes Jahr, doch trotz des Abstieges hielten sich die bei den Twister in Grenzen. Nur Alfons Müller und Thomas Rüschenpöhler haben das Team aus privaten oder beruflichen Gründen verlassen. Dafür gibt es mit Ramon Hernandez einen Rückkehrer, er wechselte von den Stuttgart Scorpions ebenso nach Holzgerlingen wie Kiriakos Anastassiadis. Jeffrey Bähr kam aus Tübingen.

Insgesamt hat Campos Neves 55 Spieler in seinem Kader, 50 dürfen höchstens aufgestellt werden. "Wir haben viel mehr Qualität im Kader, sind auch in der Breite besser aufgestellt", freut sich der Trainer. Und sein Kapitän Martin Ehrenfried pflichtet ihm bei. "Auch das Wir-Gefühl ist stärker geworden." Vor allem die Defense-Line sei als Einheit eine Macht. "Da wird es in der Liga schwer sein, eine bessere zu finden", sind sich die beiden sicher.

Unterstützt wird Campos Neves durch sein Trainerteam mit Kevin Selje und Chris Coleman, als Gasttrainer waren Marc Correll, Brad Arbon, Shuan Fatah, Max von Garnier und Timo von Eckhardt im Einsatz.

Das Umfeld: Doch nicht nur in der Mannschaft hat sich was getan, auch die Abteilungsleitung hat neue Gesichter bekommen. Sascha Blumenhagen wird von Heiko Schober unterstützt, Thomas Belser kümmert sich um die Kasse, David Beuttler steht dem Förderverein vor. "Wir haben insgesamt einfach mehr Struktur drin und regelmäßige Meetings", erklärt der Trainer.

Finanziell hat der Abstieg den Twister erst einmal Luft verschafft, da es in der Regionalliga nur zehn statt 14 Partien zu bestreiten gilt. Zu den Auswärtsspielen in Böblingen, Ludwigsburg und Karlsruhe können die Spieler mit dem Auto fahren, lediglich nach Darmstadt und Freiburg muss ein Bus gechartert werden. Größeren Aufwand betreiben die Twister dafür künftig in der Jugend. Neben den A- und B-Juniors gibt es auch noch ein C-Team. Im Gegensatz zu den Flaggies spielen die Zehn- bis 14-Jährigen bereits mit Körperkontakt.

Die Liga: Für Mario Campos Neves ist klar, dass neben den Twister auch Mitabsteiger Darmstadt eine gewichtige Rolle in der Regionalliga spielen will. Allerdings legt er seinen Fokus auf andere Dinge: "Ich will nicht auf die Tabelle oder auf die Ergebnistafel schauen. Ich möchte, dass wir das umsetzen, was wir trainiert haben. Mir ist wichtig, nachhaltig zu gewinnen. Wenn wir das schaffen, stellen sich die Siege von alleine ein."

Dass der Saison-Opener mit dem Derby gegen Böblingen für sicherlich großer Kulisse gleich für einen Paukenschlag sorgt, löst im Lager der Holzgerlinger Vorfreude aus. "Wir sind heiß auf das Spiel. Auf diese Begegnung warten ja alle, seitdem es auch in Böblingen Football gibt", weiß der Headcoach. Sein Versprechen: "Wir werden ganz sicher nicht den Fehler machen und die Bears unterschätzen. Wir möchten unser Spiel durchziehen und werden dann sehen, ob sich die Vorbereitung auszahlt." Auch wenn er das Prestigeduell nicht überbewerten will: "Am Ende des Tages ist auch diese Partie nur ein Spiel, und das wollen wir gewinnen, schließlich haben wir uns vorgenommen, gut in die Saison zu starten. Deshalb sage ich zu meinen Spielern immer wieder: Cool bleiben."

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KRZBB