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New Yorker Lions Pressemitteilung vom 24.06.2013

Defense der New Yorker Lions wird gegen Kiel zum Bollwerk
Von: Holger Fricke

Vor mehr als 4.100 begeisterten Zuschauern gewann das Team der New Yorker Lions, dank einer herausragenden Leistung der Defense, gegen die Kiel Baltic Hurricanes knapp, aber letztendlich verdient mit 9:7 (3:0; 0:7; 6:0; 0:0).

Wer nach den bisherigen Ergebnissen der Hurricanes in dieser Saison mit einem Punktefestival gerechnet hatte, wurde enttäuscht. Anstatt Touchdown um Touchdown wirbelte von Beginn eigentlich nur die Verteidigung der Hausherren den Gästen aus Kiel um die Ohren. Head Coach Troy Tomlin hatte gemeinsam mit Defensestratege Dave Likins genau die richtige Strategie und Taktik erarbeitet, welche das Angriffsspiel der Hurricanes kontrollierte und stoppte. Auch die Personalsorgen in der Defense Line konnten durch den Einsatz von Neuzugang Sorie Bayoh und Rückkehrer Fabian Bischoff ein wenig gelöst werden.

So geschah das, was vor dem Spiel wohl niemand in ganz Deutschland sich hätte vorstellen können. Der Angriff der Kiel Baltic Hurricanes erzielte nicht einen einzigen Punkt! Die einzigen Zähler für die Gäste aus dem Norden erzielte Defense Back Jan Abrahamsen, dafür aber ziemlich spektakulär.
Abrahamsen konnte einen Passversuch von Braunschweigs Quarterback Mike Friese in der eigenen Endzone abfangen und den Ball den gesamten Weg über 100 Yards bis Endzone der New Yorker Lions zum einzigen Touchdown für die Hurricanes zurücktragen.

Das Spiel selbst begann mit einer weiteren Hiobsbotschaft für die New Yorker Lions. Der bisherige Starting Quarterback der Löwen, der US-Amerikaner Jose Mohler, fällt genau wie bereits vier andere Spieler vor ihm (Hentschel, Redd, Zernicke, Müller), mit einer Knieverletzung für den Rest der Saison aus. Aus diesem Grund führte im Angriff der Löwenstädter Quarterback Mike Friese Regie.

Die Gäste aus Kiel begannen das Spiel mit ihrer Offense, aber bereits nach nur drei Spielzügen musste das Punt Team der Kieler zum ersten Mal an diesem Abend den Ball im vierten Versuch an die New Yorker Lions abgeben. Nicht besser machte es der Angriff der Braunschweiger im ersten Angriffsdrive. Strafen und ein zu hoch geratener Snap sorgten dafür, dass sich auch die Hausherren umgehend vom Angriffsrecht trennen mussten. So blieb es der Defense der New Yorker Lions überlassen, für die ersten Highlights der Partie zu sorgen. Es folgten die ersten beiden Sacks der Braunschweiger Verteidigung gegen den QB von Kiel in Person von Kerim Homri und Christian Petersen. Nach einem erneuten Punt der Kieler war es vor allem Braunschweigs Runningback David McCants überlassen, für Raumgewinn zu sorgen. Mit zwei hervorragenden Läufen in Folge brachte er sein Team in Fieldgoalreichweite. Kicker Tobias Goebel sorgte mit einem 48 Yard Fieldgoal für die ersten Punkte der Begegnung und der 3:0 Führung für die New Yorker Lions.

Nach u.a zwei weiteren Sacks der Braunschweiger Verteidigung durch Thorsten Ruthe und Neuzugang Sorie Bayoh gegen den Kieler QB Matt Johnson, ging es mit diesem Spielstand auch in das zweite Spielviertel. Die Gäste aus Kiel versuchten weiterhin, vor allem über ihren amerikanischen RB Alex Allen und QB Matt Johnson, positive Yards zu erzielen, kamen aber nie wirklich nennenswert voran. Immer wieder war ein oder gleich mehrere Braunschweiger Verteidiger zur Stelle und verhinderten einen entsprechenden Raumgewinn.

Der Angriff der New Yorker Lions seinerseits begann sich zur Mitte des zweiten Spielabschnitts Yard für Yard gegen eine ebenfalls starke Kieler Defense voran zu arbeiten und in Schlagdistanz zu kommen. Erneut war es vor allem RB McCants, der mit seinen Läufen und Passfängen für die nötigen Meter sorgte. Auch bedingt durch Strafen gegen die Gäste kam man so bis an die sieben Yard Linie der Kieler voran, ehe QB Mike Friese das vorher bereits beschriebene Missgeschick passierte.

Bei einem Passversuch in die Kieler Endzone warf er John Clements den Ball zu, aber DB der Hurricanes Jan Abrahamsen sprang dazwischen, fing den Ball und trug das Spielgerät über fast 100 Yards zur 3:7 Führung für Kiel in die Endzone der Löwen zurück (PAT T. Zorn).

Damit war die erste Halbzeit des Spiels eigentlich fast beendet. Zwar erreichten die Braunschweiger noch einmal kurz vor dem Pausenpfiff die 26 Yard Linie der Kieler, aber ein abschließender Touchdownpassversuch von Mike Friese auf Christian Bollmann geriet zu ungenau.

Nach der Halbzeitpause erhielten die New Yorker Lions zuerst das Angriffsrecht und nutzen diese sich bietene Möglichkeit aus. Nach Pässen von Mike Friese auf Pascal Maier und Christian Bollmann, sowie zwei Läufen von David McCants, stand dieser Letzt genannte bereits in der Endzone der Hurricanes. Leider wurde der Touchdownlauf auf Grund einer Holding Strafe nicht anerkannt.

Im zweiten Anlauf gelang das Vorhaben der Löwenstädter die Führung zurückzuholen aber besser. Erst fand Mike Friese für 21 Yard Raumgewinn seinen finnischen TE Tommi Pinta und dann war es wiederholt RB McCants vorbehalten, die verbleibenden zwei Yards bis in die Endzone der Kieler mit einem kraftvollen Lauf zur 9:7 Führung (TPC nicht gut) zu überbrücken.

Nach dieser vom Erfolg gekrönten Angriffsserie der Löwen zu Beginn des dritten Quarters bewegten im restlichen Teil des Spielabschnitts nur noch die Gäste aus Kiel den Ball. Erfolgreich war der Angriff der Wirbelstürme dabei nicht. Zwar mussten auch die Gäste aus dem Norden auf wichtige Akteure im Angriff verzichten (u.a. fehlte ihr US-Receiver Marcial Williamson), aber das alleine war bestimmt nicht der Grund an diesem Abend, das die Hurricanes keine weiteren Punkte erzielen konnten.

Immer wieder setzte die Defense der Braunschweiger Kiels QB Johnson unter Druck, so dass dieser keine Zeit fand, seine Receiver zu finden oder stoppte das Laufspiel über RB Alex Allen bereits früh. Aber auch vermehrt aufkommende Strafen auf Seiten der Kieler verhinderte weiteres Vorankommen. So ging es nach wie vor mit dem Spielstand von 9:7 und der knappen Führung für die New Yorker Lions in das vierte und letzte Spielviertel.

Kiel versuchte alles noch einmal in Reichweite der Endzone der Braunschweiger zu gelangen, scheiterte aber spätestens in Höhe der Mittellinie an der jetzt auch durch die Fans der Löwenstädter frenetisch unterstützen Verteidigung.

Die New Yorker Lions ihrerseits hatten zweifelslos auch Möglichkeiten, ihre Führung sogar auszubauen. Nachdem man nach einem weiteren Punt der Kieler an der eigenen 33 Yard Linie gestartet war, war es zuerst erneut David McCants mit einem 22 Yard Lauf und dann die Kombination Mike Friese auf Tommi Pinta, die für großen Raumgewinn sorgte. Aber beim Versuch des finnischen Nationalspielers nach dem Catch weiteren Raum gut zu machen, verlor dieser den Ball und das nun freie Spielgerät konnte von der Kieler Verteidigung an deren 22 Yard Linie gesichert werden.

Nach einem weiteren Stopp der Braunschweiger Defense mussten die Kieler abermals punten und den Braunschweiger die Chance überlassen, mit taktischen Spielzügen die Uhr auslaufen zu lassen. Doch 34 Yards vor Kiels Endzone war Schluss und Braunschweigs Pascal Maier musste bei knapp zwei Minuten verbleibender Spielzeit per Punt den Ball noch einmal an Kiels Offense abgegeben.

Der Nationalspieler machte seine Aufgabe hervorragend und so begann Kiel ihren letzten möglichen Angriffsdrive an ihrer eigenen 5 Yard Linie. Nach einem weiteren Sack durch Braunschweigs Sorie Bayoh war Kiel gezwungen, bei nur noch knapp einer Minute Spielzeit ihre letzte Auszeit zu nehmen. Für den endgültigen Todesstoß der Kiel Baltic Hurricanes, bei noch 30 Sekunden auf der Spieluhr, sorgte nochmals Jacob Schridde mit einem weiteren Sack. Kiel konnte die Uhr nicht mehr anhalten und auch der letzte verzweifelte Versuch von Kiels QB Matt Johnson drei Sekunden vor Schluss sorgte für keinerlei Raumgewinn.

So schafften es die New Yorker Lions erstmalig nach dem German Bowl 2008 wieder die Kiel Baltic Hurricanes zu schlagen und für Begeisterungsstürme bei den Fans zu sorgen, die kaum glauben wollten, was sie da eben die letzten Minuten auf dem Feld gesehen hatten.

Scoreboard:
03:00 48 Yard Fieldgoal T. Goebel
03:07 99 Yard Interception Return Touchdown Jan Abrahamsen (PAT T. Zorn)
09.07 2 Yard TD-Lauf D. McCants (TPC nicht gut)

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