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Schwäbisch Hall Unicorns Pressemitteilung vom 16.11.2013

Quarterback 2014: Marco Ehrenfried
Marco Ehrenfried wechselt nach zwei Jahren bei den Rhein-Neckar Bandits zurück zu den Unicorns

von Axel Streich

1999 war die letzte Saison, in die die Schwäbisch Hall Unicorns mit einem deutschen Spieler als Starting Quarterback – damals Andreas Weis - gestartet sind. 2014 wird das wieder so sein, denn das Unicorns-Eigengewächs Marco Ehrenfried ist zu seinem Heimatverein zurückgekehrt.

Ehrenfried gehörte bereits in der Saison 2011, als die Unicorns ihren ersten deutschen Meistertitel erringen konnten, zum Haller GFL-Kader. Frisch aus der A-Jugend gekommen agierte Ehrenfried damals als Backup für den in dieser Saison überragenden Aaron Boehme. Außerdem wurde er in diesem Jahr in die U19-Weltauswahl berufen. In der Folgesaison zog es ihn dann aber zu den damaligen GFL-Aufsteigern Rhein-Neckar Bandits nach Mannheim.

"Wir hatten den Schritt, Marco zum Starting Quarterback zu machen, schon nach dem ersten German Bowl 2011 erwägt. Damals wäre der Druck auf einen so jungen Spieler jedoch extrem hoch gewesen und Marco entschied sich verständlicherweise dafür, nach Mannheim zu wechseln“, sagt Halls Head Coach Siegfried Gehrke zum damaligen Wechsel von Marco Ehrenfried. „Bei den Bandits hat Marco sich nun zum wohl besten deutschen Quarterback gemausert und ist jetzt sicher bestens gerüstet, die Spielmacher-Position bei den Unicorns zu übernehmen."

Ehrenfrieds Erfolge mit den Bandits können sich zweifellos sehen lassen. In beiden Jahren erreichte er mit ihnen das Viertelfinale um den German Bowl, wo die Nordbadener insbesondere in diesem Jahr gegen die späteren deutschen Meister aus Braunschweig mehr als nur eine gute Figur abgaben. 2011 und 2012 warf er in 27 Punktspielen Pässe über insgesamt 6.361 Yards (235,6 Yards pro Spiel) und 71 Touchdowns.

„Marco ist nicht Quarterback weil er den Ball gut werfen kann. Er ist jemand mit Quarterback-DNA und er hat alles, was man für diese Position braucht“, weiß Offense-Coordinator Jordan Neuman. „Natürlich hat auch Marco Stärken und Schwächen. Der große Vorteil mit ihm ist aber, dass wir nicht wie bei einem US-Spieler bis April auf ihn warten müssen, sondern bereits jetzt mit ihm trainieren und das System auf seinen Stärken aufbauen können.“

Neuman ist sehr zuversichtlich, das Talent von Ehrenfried weiter entfalten zu können: „In den letzten drei Jahren habe ich in Wien mit dem Österreicher Chris Gross gearbeitet und heute ist er nach meiner Auffassung der beste europäische Quarterback. Marco ist sehr ähnlich wie Chris und ich sehe keinen Grund, weshalb er es nicht auch an die europäische Spitze schaffen sollte.“ Neuman ist davon überzeugt, dass Marco Ehrenfried großes Potenzial hat: „Marco kann ein GFL-Team in den German Bowl führen. Wir hätten ihn nicht holen müssen, wenn wir davon nicht überzeugt wären.“

Der ebenfalls im November zu den Unicorns zurückgekehrte Trainer Jordan Neuman ist für Marco Ehrenfried einer der Gründe, weshalb er nach Hall zurückgekehrt ist. „Ich habe in der Unicorns-Jugend schon unter Jordan trainiert. Seine Art mit Quarterbacks und mit der Mannschaft zu arbeiten sowie seine sportlichen Erfolge überzeugen mich sehr.“ Außerdem sucht der bald 22-jährige, der in Heidelberg Sport und Geschichte für das Lehramt studiert, in Hall eine sportliche Perspektive für sich: „Ich will den nächsten Schritt in meiner Entwicklung machen und mit den Unicorns ganz vorne in der GFL mitspielen.“ Außerdem hat Ehrenfried das Ziel, 2014 bei der Europameisterschaft in Österreich für Deutschland als Spielmacher auf dem Feld zu stehen. „Dafür bekomme ich in Hall und mit Jordan Neuman die beste Förderung“, ist sich Ehrenfried sicher.

„Den Rhein-Neckar Bandits verdanke ich viel“, sagt Marco Ehrenfried. „Sie hatten vor zwei Jahren den Mut mit mir als jungem, unerfahrenen, deutschen Quarterback in der GFL anzutreten.“ Genauso schätzt er aber seinen neuen Verein, den er aus eigener Erfahrung gut kennt: „Die Unicorns sind im Coaching-Staff und in der Organisation gut aufgestellt. Sie sind wirtschaftlich stabil, arbeiten im Training und in der Spielvorbereitung professionell und haben klare Ziele, die auch konsequent verfolgt werden. Insgesamt eine solide Struktur, auf die ich mich sehr freue.“

Die Wahl von Marco Ehrenfried als Starting Quarterback soll für die TSG-Footballer nicht nur auf dem Spielfeld in den GFL-Partien Wirkung zeigen. „Diese Entscheidung soll den Spielern und insbesondere auch den Quartbacks in allen Unicorns-Jugendteams zeigen, dass man es auch als deutscher Spieler im American Football und in Schwäbisch Hall weit bringen kann, wenn man sich richtig reinkniet“, sagt Jordan Neuman. „Es dreht sich dabei also nicht nur um Marco sondern um die Zukunft der Unicorns und der vielen deutschen Jugendlichen in diesem Football-Programm.“

Diese Auffassung wird auch von Head Coach Siegfried Gehrke, der sein GFL-Team seit vielen Jahren vor allem auf der Grundlage der Jugendarbeit des Vereins zu Erfolgen geführt hat, gestützt: "Als Verein, der sehr viel Wert auf Jugendarbeit legt, wollen wir natürlich möglichst all unseren talentierten Jugendspielern die Möglichkeit geben, irgendwann im GFL-Team ihr Potenzial zu entfalten. Bei Quarterbacks ist das allerdings wegen der herausragenden Bedeutung der Position im Team schwieriger als auf anderen Positionen. Deshalb hat es jetzt auch ein Weilchen gedauert, bis wir wieder mit einem deutschen Spielmacher an den Start gehen können."

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