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Winterthur Warriors News vom 25.03.2013

Brr… eiskalte Gladiators im frostigen Warriors-Dome
von Manuel Aeberli

Bei frostigen Temperaturen um den Gefrierpunkt eröffneten die Winterthur Warriors mit dem Spiel gegen die Basel Gladiators die neue Football-Saison. Dabei unterlagen die Warriors dem Vizemeister 2012 vor 429 Zuschauern klar und deutlich mit 6:52.

Zu Beginn des Spiels wurde offensichtlich, dass der Platzwart den Warriors erst vor einer Woche die Freigabe für den Rasenplatz erteilt hat. Die Abstimmungsprobleme, sowohl beim Pass als auch bei den Long Snaps für die Punts, waren offensichtlich und so wurde dem Zuseher rasch klar, dass da noch nicht alles so eingespielt ist wie man es eigentlich nach dieser intensiven Vorbereitungszeit erwarten dürfte. Die Gladiators ihrerseits müssen zwar jedes Jahr um ihren Austragungsort kämpfen, mal dürfen sie in Basel spielen, mal in Pratteln, dafür haben sie wenigstens im Training Zugang zu einem kleinen Kunstrasenplatz. Aber dieser kleine Vorteil alleine machte den Unterschied zwischen diesen beiden Teams heute sicher nicht aus. Basel war einfach besser, effizienter, schneller und machten einen enorm abgeklärten Eindruck. Sie scheinen besser aufgestellt zu sein als noch vor einem Jahr und sie verfügen über eine schwere und kräftige Offense Line, die den Weg für die dahinter laufenden Spieler freipflügen. Dies passt natürlich zu ihrem neuen Quarterback aus Kalifornien, der gerne auch selber einmal läuft. Die Warriors Defense Line war sichtlich überfordert mit dieser Ausgangslage, auch wenn die gleich dahinter wartenden Linebacker sehr gut absicherten. Dadurch konnten die Basler aber immer genügend Raumgewinn erzielen um sich kontinuierlich über den Platz zu bewegen. Ein paar Pässe dazwischengestreut und schon war die Warriors-Abwehr ausgehebelt.In diesem Bereich hat Coach Morisco sicher noch einiges an Handlungsbedarf, vielleicht war dies auch die Erklärung für die vielen Punkte der Basler.

Im Angriff lief es den Warriors eigentlich gut. Eigentlich, denn die sechs Punkte sind deutlich eine zu schwache Ausbeute für die Möglichkeiten die sich am heutigen Tag geboten hätten. Reihenweise liessen die Receiver die Bälle fallen. Zuspiele, die im Training eigentlich noch funktioniert haben, im Ernstkampf aber immer eine etwas andere Angelegenheit sind. Die Offense Line vor Quarterback Ray Wagner hat fast durchwegs perfekt funktioniert. Wagner hatte immer genügend Zeit um sich seine Receiver auszusuchen und seine gefürchteten, scharfen Kurzpässe die er sich aus der Arena Football League in den USA gewohnt ist, anzubringen. Nützt aber wenig, wenn die Bälle nicht gefangen werden. Die Abstimmung mit seinen Receivern muss deshalb dringend verbessert werden, damit mehr Punkte auf die Anzeigetafel kommen können.

Head Coach Morisco und seine Assistenten haben noch einiges an Arbeit vor sich. Noch mehr Arbeit aber haben die Spieler vor sich. Aufgrund des grossen Kaders ist fast jede Position mehrfach überbesetzt, was in einem noch nie dagewesenen internen Konkurrenzkampf um die Starterplätze mündet. Es gibt fast keinen Spieler der sicher sein kann am Ostermontag gegen die übermächtigen Eurobowl-Sieger Calanda Broncos auflaufen zu dürfen. Die Broncos übrigens haben bereits am Samstagnachmittag die Bienna Jets mit 48:0 geschlagen. Dürfte eine anspruchsvolle Angelegenheit geben am 1. April – und das wird nichts mit einem Scherz zu tun haben.

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