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Winterthur Warriors News vom 26.04.2013

Zu Gast beim Eurobowl-Sieger
von Manuel Aeberli / Sam Meier

Am Samstag folgt endlich der nächste Ernstkampf für die Warriors. Auswärts warten die amtierenden Schweizermeister und Eurobowlsieger aus dem Bündnerland, die Calanda Broncos. Nachdem die Warriors zweimal gegen die Vizemeister aus Basel deutliche Niederlagen beziehen mussten, folgte eine weitere Enttäuschung im Spiel gegen die Berner Grizzlies. Anders die Bündner: den Auftakt machten sie mit einem 48-0 Sieg in Biel gegen die Jets, zwei Wochen später erniedrigten sie die Zurich Renegades mit für die Renegades undenkbaren 55 Gegenpunkten bei 7 eigenen Punkten. Eine Woche später bekamen die Jets zum zweiten Mal ein 0:62 Lehrstück. Den Renegades wurde eine weitere Klatsche noch erspart: zuviel Schnee und Matsch auf dem Spielfeld verhinderte das Rückspiel gegen die Broncos. Angesichts dieser so klaren Ausgangslage kann man die Überschrift der Broncos-Vorschau für das Warriors-Spiel in den richtigen Zusammenhang bringen: "Letztes "Aufwärmen" für die Broncos an der Ringstrasse" lautet der Titel. Die Rollen sind klar verteilt: die Broncos wollen sich kaum gegen die Warriors eine Blösse geben. Trotz der fast übermächtigen Broncos-Mannschaft werden die Warriors den Bündnern das Leben schwer machen. "Aufwärmen" sollten sich die Gastgeber auf jeden Fall. Die Warriors sind das zweitletzte Team, das dieser Bündner Mannschaft in der Schweiz eine Niederlage bescherte. Es ist zwar schon einige Jahre her, genauer im Mai 2009, als die Warriors dieses Kunststück vollbrachten. Die Broncos mussten danach nur noch einmal gegen die Grizzlies unten durch, seither sind sie in der Schweiz unbesiegt und krönten im letzten Sommer die Anstrengungen ihres umtriebigen Sponsors mit einem Eurobowl-Sieg. Es ist ein offenes Geheimnis, dass den Broncos in diesem Jahr nicht mehr dieselben Ressourcen zur Verfügung stehen. Anders lässt es sich nicht erklären, dass man wichtige Leistungsträger davonziehen liess oder lassen musste. Es ist aber auch kein Geheimnis, dass die Broncos hinter den Imports starke eigene Spieler aufzubauen versuchen. Die Bündner legen Wert darauf, dass man anerkennt, wie viele Schweizer Spieler auch zu Leistungsträgern heranwachsen konnten. Es wäre erfreulich, wenn viele frühere Junioren zu künftigen Stützen des Teams werden können und das Management des Vereins in den kommenden Jahren einen Import nach dem anderen durch eigenen Nachwuchs ersetzen könnte.

Zurück aber zu den Warriors: In Winterthur hat man die Hausaufgaben auch gemacht. Sportlich wird man den Broncos um eine bis zwei Klassen unterlegen sein, keine Frage. Mit Rookies an der Linie gegen europäische Nationalspieler aufzulaufen ist in etwa wie wenn der FC Winterthur gegen den FC Bayern München antreten würde. Aber: Genau wie der FC Winterthur nach einem finanziellen Absturz vor einigen Jahren viel haushälterischer mit den Mitteln umgeht, so tun das die Warriors auch. Man setzt bewusst nur zwei amerikanische Spieler ein, welche ihrerseits enorm viel Aufwand in die Verbesserung von Taktik und Technik der lokalen Spieler leisten müssen. Mit Ray Wagner hat man auf der Quarterback Position einen flinken Athleten gefunden, der einen starken Arm und schnelle Beine hat. Matt Mercy an der Offensive Line wird am Samstag alle Hände voll zu tun haben, aber dafür ist er ja in die Schweiz gekommen. Beide haben sich gut in die Mannschaft und in das Leben hier integriert, besuchen regelmässig den von der Migros Klubschule, dem neuen Bildungspartner der Warriors, angebotenen Intensiv-Deutschkurs und nehmen am öffentlichen Leben teil. Head Coach Morisco kann neben den beiden Amerikanern auf das bereits erwähnte Kader von gegen 50 Mann zählen. Auf (fast) allen Positionen verfügt das Team über einen oder mehrere Backups. Doch unterstrich auch Morisco in einer Diskussion vor ein paar Tagen, dass Masse nicht mit Klasse gleichzusetzen ist. Auf dem Feld werden 11 gegen 11 Spieler stehen. Auf Seiten der Bündner werden dies geschätzte 5-7 europäische Topspieler sein, auf Seiten der Warriors die erwähnten Amerikaner und hoch motivierte Winterthurer - zumeist mit weniger Erfahrung, dafür mit umso mehr Herz für das Team und die eigene Organisation.

Nicht zu vergessen ist aber die U19. Die Warriors haben zwei überzeugende Siege gegen die Basel Gladiators und eine ärgerliche Niederlage gegen Bern auf dem Konto. Die Broncos drei Siege aus den Spielen gegen die Jets und Zürich. Bei einem Sieg der Warriors dürften sie die Broncos wieder von der Tabellenspitze verdrängen können. Im Gegensatz zu den Nationalliga A Teams darf man davon ausgehen beide Teams in etwa gleich stark sein werden. Wenn die Warriors über das komplette Kader verfügen könnten sich die Vorteile zu Gunsten der Warriors verschieben. Dieses Spiel verspricht auf jeden Fall eine spannende Angelegenheit zu werden

Wer mit dabeisein will, wenn die Warriors helfen die Bündner aufzuwärmen, dem wird empfohlen frühzeitig nach Chur zu reisen und bereits schon die U19 im Kampf gegen die Broncos zu unterstützen. Und wer gar nichts am Samstag vor hat, dem sei gesagt, dass bereits schon um 12 Uhr die zweite Mannschaft der Broncos gegen die Lugano Lakers antreten wird.

12.00 Uhr Calanda 2 vs. Lugano Lakers
15.00 Uhr Calanda U19 vs. Winterthur Warriors U19
18.00 Uhr Calanda Broncos vs. Winterthur Warriors

Stadion Ringstrasse, Chur

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