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American Football Verband Deutschland - Pressemitteilung vom 04.01.2014

German-Japan-Bowl II in Kawasaki

Die Nationalmannschaften Japans und Deutschlands werden im Jahr 2014 erneut zu einem interkontinentalen Freundschaftsspiel aufeinandertreffen.

Der German-Japan-Bowl II wird am 12. April 2014 in Kawasaki gespielt werden. Erstmals hatten beide Mannschaften 2010 in Düsseldorf im German-Japan-Bowl gegeneinander gespielt. Damals siegten die Gäste aus Japan mit 24:14, über 11.000 Zuschauer feierten eine rauschende Football-Party in der Düsseldorfer Arena. Seither haben die beiden Verbände ihre Kooperation vertieft, in den vergangenen beiden Jahren gastierte der Japanische Meister Obic Seagulls zweimal bei Vereinen aus der deutschen GFL und gewann in Dresden mit 29:17 und in Düsseldorf mit 34:4.

Nach vier Jahren sind nun turnusgemäß wieder die Nationalmannschaften an der Reihe, diesmal mit Japan als Gastgeber. In Kawasaki kehrt die deutsche Nationalmannschaft damit an die Stätte des Football World Cups 2007 zurück, wo sie damals mit dem dritten Platz wie bei all ihren WM-Teilnahmen seit 2003 als bestes europäisches Team abgeschnitten hatte. Ohne dabei im Rahmen der WM gegen Japan spielen zu müssen - die Japaner hatten die beiden ersten World Cups 1999 und 2003 gewonnen und 2007 bei der WM im eigenen Land nur das Finale und dies erst nach Verlängerung gegen die USA verloren.

Die Idee regelmäßiger Vergleiche zwischen Footballern aus Japan und Deutschland entstand auch deswegen, weil es bei den WMs bisher nie zu einem direkten Aufeinandertreffen der beiden stärksten Football-Nationen außerhalb Nordamerikas gekommen ist. Die japanische X League und auch die diversen Universitätsligen dort gelten als Maß der Dinge nicht nur in Asien, sondern für den gesamten weltweiten Football abgesehen von den USA und Kanada. Auch bei der vierten WM 2011 ließ Japans Nationalmannschaft in Österreich wie bei allen World Cups zuvor alle übrigen Teams außer eben den USA und Kanada hinter sich. Im Spiel um Platz drei wurde die internationale Ausnahmestellung im Prestigeduell gegen Mexiko mit einem 17:14-Sieg gefestigt. Zuvor hatten die Japaner im Gruppenspiel gegen Kanada mit einem 27:31 nur ganz knapp ihre vierte WM-Finalteilnahme verpasst.

Auch die deutsche Nationalmannschaft bewahrte in Österreich ihren WM-Nimbus als erneut stärkste europäische Mannschaft mit dem fünften Platz. Aber eine knappe und unglückliche Niederlage gegen Mexiko hatte ein mögliches erstes Aufeinandertreffen mit den Japanern bei einer WM im Spiel um Platz drei verhindert. Auch wenn man selbst diesmal die lange Reise auf sich nehmen muss, hoffen die Deutschen nun beim German-Japan-Bowl II auf die nächste Gelegenheit, ihren ersten Sieg gegen Japan einfahren zu können. Außer den beiden Siegen der Obic Seagulls in Deutschland und dem Erfolg beim ersten German-Japan-Bowl hatte Japan auch das bisher einzige Aufeinandertreffen der Junioren-Nationalteams 2009 bei der WM in Canton mit 10:7 für sich entschieden.

„Nicht nur im sportlichen Bereich, sind die Japaner seit jeher für uns ein Vorbild gewesen“, bekräftigt Robert Huber, Präsident des AFV Deutschland vor dem Vergleich von 2014 ebenso wie schon damals in Düsseldorf. „Der japanische Verband JAFA lebt uns seit Jahrzehnten vor, wie man ganz aus eigener Kraft das spielerische Niveau stetig steigern kann. Aber ich bin sicher, wir holen immer mehr auf. Und irgendwann wird sich das auch im direkten Duell einmal zeigen müssen.“ Für die deutsche Mannschaft ist der Trip nach Japan also nicht nur wieder ein Härtetest in der Vorbereitung auf die EM im Juni in Österreich, sondern weltweites Prestige steht auf dem Spiel. Seit 2005 hat die Nationalmannschaft gegen keinen keinen europäischen Gegner mehr verloren, die GFL ist in der Breite Europas stärkste Football-Liga und bildet nicht von ungefähr mit drei Vertretern auch den Kern der neuen europäischen Eliteliga BIG6.

Nur im Vergleich mit den Japanern fehlt den Deutschen noch der letzte Schritt. Seit 1979 wird in Deutschland organisiert Football gespielt, in Japan waren bereits 1934 die ersten Teams gegründet worden, 1946 nahmen zwei Universitätsligen den regelmäßigen Spielbetrieb auf und ermitteln seither jährlich im Koshien Bowl den japanischen Universitätsmeister. 1981 wurde die heute als X League bekannte Liga gegründet, in der Teams spielen, die direkt im Besitz von Unternehmen stehen oder eng mit solchen kooperieren. Universitäts- und X-League-Meister ermitteln seit 1983 im Rice Bowl dann einen Gesamtsieger der Saison. Entstanden ist dabei eine geradezu typische japanische Spielart des Footballs, in der taktische Disziplin, Präzision und Schnelligkeit jeglichen möglichen körperlichen Vorteil der Europäer bisher noch immer kompensiert haben.

Nur in einem Punkt haben der AFVD und der deutsche Football im internationalen Vergleich gegenüber Japan auch wegen jener körperlichen Grundvoraussetzungen der Athleten bereits die Nase vorn: Mit Sebastian Vollmer, Markus Kuhn und Björn Werner sind drei Deutsche die einzigen Auslands-Profis in der NFL aus Europa oder Asien. „Dass es deutsche NFL-Profis gibt, ist für uns auch ein Erfolg der weltweiten American-Football-Bewegung“, freut sich Toyohisa Asada, Präsident des japanischen Verbandes JAFA. „Mit dem German-Japan-Bowl II wollen wir in Kawasaki einen weiteren Meilenstein für die internationale Entwicklung setzen. Unsere Spieler wissen, dass man sich nur immer weiter verbessern kann, wenn man sich ständig mit den besten Gegnern misst, und wir freuen uns, dass wir ein Jahr vor der WM 2015 diese Gelegenheit gegen Deutschland bekommen werden.“