Mönchengladbach Wolfpack Pressemitteilung vom 16.01.2015

Mönchengladbachs Football-Nachwuchs gibt Lizenz für erste Liga zurück
U19 des MG Wolfpack muss sich schweren Herzens aus GFL-J verabschieden


Die A-Jugend des Mönchengladbacher American Football-Vereins wird in der Saison 2015 nicht in der GFL-J antreten. In dieser Woche informierte der Vorstand des MG Wolfpack den Verband über den notwendigen Rückzug aus Deutschlands höchster Jugendspielklasse. „Schweren Herzens.“, wie der erste Vorsitzende Gregor Bolten heute gegenüber der Presse formulierte. Der Kader sei, drei Monate vor dem Saisonstart, qualitativ, aber vor allem quantitativ nicht stark genug – trotz aller seit Monaten laufenden Bemühungen um Abhilfe. „Es tut uns sehr Leid für jeden einzelnen Jugendlichen, der uns und dem Team bis heute die Treue gehalten hat. Wir sind alle maßlos enttäuscht, aber wir sind schlicht nicht spielfähig.“, so der Vorstandsvorsitzende weiter. Gleichzeitig entschuldigte er sich bei Verband und den anderen GFL-J-Teams und bat um Verständnis für den frühzeitigen Rückzug, der eine Neuordnung des Spielplanes, vielleicht aber auch der ganzen Gruppe West zur Folge hat. In welche der vier verbleibenden Ligen das U19-Team des MG Wolfpack jetzt vom Landesverband zurückgestuft wird, bleibt zunächst abzuwarten.

Die vom Verband geforderte Mindestanzahl an Spielern sei zwar auch heute noch auf dem Papier vorhanden, jedoch mittlerweile nur noch unter Heranziehen aller angemeldeten Mitglieder der entsprechenden Jahrgänge ’96-98. Diese Zahl aber schlösse auch sämtliche Langzeitverletzten, „Wackelkandidaten“ und vor allem die Neuzugänge ein, die bisher über wenig oder gar keine Spielpraxis verfügten. „Andere Vereine in NRW scheinen in den Augen einiger unserer Jugendlichen wesentlich attraktiver zu sein. Auch hier müssen wir in Zukunft ansetzen und unser Image verbessern, die durchaus komfortablen Rahmenbedingen, die der American Football in Mönchengladbach hat, besser herausstellen.“, so G. Bolten weiter und auch selbstkritisch.

Dabei hat der erst Ende 2011 gegründete Verein von Anbeginn an durch offene Trainingstage, Schulprojekte, Kooperationen mit sozialen Einrichtungen etc. sein Augenmerk auf ein kontinuierliches Wachstum gelegt. Mit deutlichen Erfolgen, sieht man zumindest die jüngeren Jahrgänge an. Lediglich rund um das U19-Team wurde es nach Beendigung der Saison 2014 unruhig. Das überraschende Ausscheiden des Headcoaches und der Nicht-Antritt des designierten Nachfolgers (aus familiären Gründen) führten dazu, dass erst Anfang November mit Herman Eisinger ein neuer Cheftrainier präsentiert werden konnte. Wenig hilfreich auch die teils heftigen Rekrutierungsbemühungen anderer NRW-Vereine: bei einer ganzen Reihe von in Mönchengladbach groß gewordenen Spielern stießen diese auf fruchtbaren Boden – sie verließen den Verein. Allen Bemühungen und Ansprachen an das Team zum Trotz nahm die Trainingsbeteiligung kurz vor Weihnachten kontinuierlich ab; in dieser Woche fanden sich gerade einmal dreißig Nachwuchsfootballer (und solche, die es erst noch werden wollen) zu den Übungsstunden ein.

„Auf dem hohen spielerischen, aber auch körperlich sehr robusten Niveau der GFL-J wäre es grob fahrlässig, ein Team auf den Platz zu schicken, das zur Hälfte aus Neulingen oder Nicht-Austrainierten besteht. Wir würden nicht zuletzt die Gesundheit der uns anvertrauten Jugendlichen riskieren.“, erläutert HC H. Eisinger die Kaderprobleme im Detail. „Lieber ziehen wir jetzt die Notbremse, als nachher nicht antreten oder die Saison nicht zu Ende spielen zu können. Das sind wir auch den Teams der anderen Vereine schuldig.“ Gleichzeitig ist er überzeugt davon, in Mönchengladbach weiter erfolgreich Nachwuchsfootballer ausbilden zu können: „Fast alle Coaches bleiben an Bord und werden mit dem neuen Team weiter arbeiten. Egal, in welcher Liga. Außerdem rücken in den nächsten Jahren aus den jüngeren Mannschaften des MG Wolfpack sehr viele Jugendliche nach; wir sind im U11- bis U15-Bereich stark besetzt. Das gibt, bei aller Traurigkeit über den heute nötigen Einschnitt, auch ein großes Stück Hoffnung für die Zukunft.“