New Yorker Lions Pressemitteilung vom 15.07.2015

Sorie Bayoh - Von Football und Kochkursen
Von: Charlotte Zauner

Der Amerikaner Sorie Bayoh ist kein unbekanntes Gesicht mehr in Braunschweig. Bereits die dritte Saison trägt er das Trikot der New Yorker Lions Braunschweig. Dabei war das ganz anders geplant.

Sorie begann im Alter von 11 Jahren zuerst mit Fußball. Doch dann beobachtete er die Footballspieler, die immer im Park trainierten und war fasziniert von deren Kraft und Fitness. Kurzerhand beschloss er, dass er das auch wollte und fing mit Football an, ohne so wirklich zu wissen, worauf er sich da einließ. Eine große Herausforderung für ihn war es dabei zu verstehen, wie er seinen Körper richtig einsetzt. "Ich war schon immer verhältnismäßig groß für mein Alter und musste lernen, das zu meinem Vorteil einzusetzen.

Sein Traum und Ziel war ganz klar die NFL, aber wie so oft im Leben passieren unvorhergesehene Dinge. Bei Sorie war das der NFL Lockout 2011, bei dem die Spieler aller NFL Teams in den Streik traten , um für bessere Arbeitsbedingungen, speziell auch im Hinblick auf Sicherheit und Gesundheit, zu kämpfen. Da die Vorbereitung für die Saison nach dem Lockout extrem kurz war, verzichteten viele Teams darauf Nachwuchsspieler zu integrieren und verschoben das auf das nächste Jahr, sodass 2012 die fast doppelte Anzahl an Nachwuchsspielern hart für einen der begehrten Plätze in einem NFL-Team arbeitete.

Zu der Zeit hörte die Nummer 40 der Lions von der Möglichkeit, auch in Europa professionell Football zu spielen. 2012 dann das erste Engagement in Europa: Bei den Troisdorf Jets aus der GFL 2 sammelte der 1,88-Meter große Sorie erste Erfahrungen mit Deutschem Football.

Ein Jahr später war es die Verletzung eines anderen Lions Spielers, die Sorie die Gelegenheit eröffnete erstklassig zu spielen. Mit dem Gewinn des German Bowls 2013 war für Sorie klar, dass er mehr will, und er entschloss sich eine weitere Saison bei den Lions zu spielen. Unglücklicherweise verletzte er sich und verpasste den Großteil der Saison. "Und nun bin ich noch immer hier und hoffe dieses Jahr auf zwei Titel", fasst er lachend zusammen und fügt hinzu: "Wir können das schaffen. Das Team und die ganze Organisation sind großartig."

Wenn der in Florida (USA) lebende Defense Spieler nicht trainiert hat er eine weitere große Leidenschaft, von der auch seine Mitspieler ab und zu profitieren. "Ich koche wahnsinnig gerne und manchmal auch für meine Teamkollegen", erzählt Sorie. Kochen und Essen hat in seiner Familie einen hohen Stellenwert, und wenn er Zuhause ist, geht er gerne mit seiner Mutter in Restaurants, um neue Gerichte zu probieren, die sie dann später nachkochen. Daher hat er sich für die Sommerpause auch etwas ganz besonderes vorgenommen. Mit strahlenden Augen verrät er: "Mein Plan ist es einen Kochkurs auf Sizilien zu machen."

Beim Thema Essen fängt er plötzlich an zu lachen und erklärt: "Vor ein paar Jahren habe ich in Braunschweig mal einem Journalisten erzählt, dass ich so gerne weiße Schokolade esse. Daraufhin haben mir ganz viele Fans Schokolade zu den Spielen mitgebracht." Insgesamt ist er vom Bezug der Deutschen zu Süßigkeiten noch immer fasziniert. "Anfangs habe ich mich in den Supermärkten gewundert, dass fast alle Deutschen ihre Einkaufswagen voll mit Süßigkeiten hatten, dann habe ich festgestellt wie günstig und vor allem gut Süßigkeiten hier sind, und mittlerweile sieht mein Wagen ganz genau so aus, wenn ich einkaufen gehe", gibt er schmunzelnd zu.

In Sories Gegenwart gute Laune zu bekommen ist nicht schwer. Der Amerikaner verbreitet sie einfach und steckt mit seinem Lachen an. Eine Eigenschaft, die ihm auch bei seinem angestrebten Beruf Makler eine große Hilfe ist. Auf dem Feld dagegen fürchten seine Gegenspieler seine konsequenten und blitzschnellen Angriffe, mit denen er auch häufig den Quarterback der gegnerischen Mannschaft zu Fall bringt. "Wenn man sich etwas in den Kopf gesetzt hat, dann kann man das auch erreichen. Man muss es nur genug wollen", findet Sorie und fügt hinzu: "Früher war Football für mich einfach ein großartiger Mannschaftssport. Heute sehe ich es als Lektionen fürs Leben."

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