Schwäbisch Hall Unicorns Pressemitteilung vom 21.06.2015

Unicorns unterliegen im Eurobowl 14:24
Haller Footballer schließen auf die NewYorker Lions auf, können sie in Braunschweig aber nicht bezwingen

von Axel Streich

Ein packendes Spiel bekamen die 5.000 Zuschauer im Braunschweiger Eintracht-Stadion am Samstag beim BIG6-Finale zu sehen. Am Ende siegten die NewYorker Lions mit 24:14 gegen die Eurobowl-Debütanten Schwäbisch Hall Unicorns dank einer überragenden Defense-Leistung in der ersten Hälfte.

Unter dem Eindruck der deutlichen Germanbowl-Niederlage der Schwäbisch Hall Unicorns gegen die Braunschweig NewYorker Lions im letzten Jahr bewegte vor dem Eurobowl viele die Frage: „Haben die Haller aufgeholt und können sie mit den Lions mithalten?“ Die Antwort gab das Team von Head Coach Siegfried Gehrke am Samstag auf dem Platz: Yes, we can!

Dabei mussten die 200 mitgereisten Haller Fans anfangs durchaus die Sorge haben, dass das Spiel einen ähnlichen Verlauf wie besagter Germanbowl im letzten Jahr nehmen könnte. Die Braunschweiger Verteidiger hatten sich so gut auf die Haller Offense eingestellt und setzten diese derart unter Druck, dass Quarterback Marco Ehrenfried und seine Mitstreiter zunächst fast keinen Raumgewinn erzielen konnten. Man merkte den Haller Akteuren dabei an, dass sie nervös in dieses wichtige Spiel gingen.

Anders die abgebrühten Braunschweiger, die den Ball zwar nicht schnell aber kontinuierlich über das Feld bewegten und nach neun Spielminuten mit 10:0 in Führung lagen. Unterstützt wurden sie dabei durch Haller Strafyards, von denen sich die Unicorns am Samstag viel zu viele eingehandelt hatten. Die Laufangriffe der Unicorns wurden von den Braunschweigern meist schon in der Entstehung gestoppt und die sonst so fangsicheren Haller Passempfänger zeigten Nerven. Besonders schwer hatte es dabei Moritz Böhringer, der in seinem ersten Endspiel und seinem ersten Auftritt vor einer solchen Kulisse von den Lions das ganze Spiel über in Doppeldeckung genommen wurde.

So wirkte die Unicorns-Offense in der ersten Hälfte wie ein zahnloser Tiger. Trotzdem gelang ihr aber mit einem 69-Yard-Pass von Marco Ehrenfried auf Patrick Donahue noch vor dem ersten Seitenwechsel ein wichtiges Big Play, das zum 7:10-Anschlusstouchdown führte (PAT Thomas Rauch) und Hall im Spiel hielt.

Der Unicorns-Defense schaffte es mehrfach, die hochkarätig bestückte Lions-Offense zu bremsen und ihr Quarterback Casey Therriault musste durch Quarterback-Sacks von Danny Washington (2) und Kyle Voss sogar dreimal Körperkontakt mit dem Rasen im Eintracht-Stadion aufnehmen. Ganz eindämmen konnte man die Lions-Angreifer aber nicht und so zogen diese bis zur Pause auf 24:10 davon.

In der zweiten Hälfte änderte sich das Bild. Die Haller Defense wusste sich nun noch besser zu behaupten, stoppte Therriault und die Lions-Offense einmal sogar an der Haller 3-Yard-Linie und ließ somit keine weiteren Braunschweiger Punkte mehr zu. So zwang man die Lions schon bei ihrem ersten Ballbesitz nach Wiederanpfiff zum Befreiungskick, den die TSG-Offense wenig später per Ehrenfried-Pass auf Patrick Donahue (PAT Rauch) zum 14:24 zu nutzen wusste.

Braunschweig glänzte insbesondere im letzten Viertel mit einem perfekten Zeitmanagement. Mit meist kurzen Laufspielzügen bewegten sie sich langsam aber sicher und ohne Ballverlust über das Feld und nahmen damit viel Zeit von der Uhr. Das Kalkül ging auf, denn diese Zeit fehlte den Unicorns am Ende, um den 14-Punkterückstand noch aufholen zu können.

Die Lions gewannen somit zum dritten Mal in ihrer Vereinsgeschichte den Eurobowl und in der Pressekonferenz nach dem Spiel fanden beide Cheftrainer lobende und respektvolle Worte für ihre Gegner. „Die Defense der Unicorns war heute super auf uns eingestellt und hat uns das Leben im Angriff schwer gemacht“, meinte Lions Head Coach Troy Tomlin. Halls Cheftrainer Siegfried Gehrke sagte: „Die Lions haben das Spiel gewonnen und dürfen sich deshalb als beste Mannschaft Europas bezeichnen.“

Insgesamt können die Schwäbisch Hall Unicorns nach ihrem Eurobowl-Debüt zufrieden sein. Bereits in den BIG6-Rundenspielen gegen die Hauptstadtteams aus Berlin und Wien hatte man bewiesen, dass man sich zur Spitze im europäischen Football zählen darf. Im Finale zeigte man nun, dass man an das derzeit stärkste Team Europas ein sehr großes Stück herangerückt ist und man sich auf einem sehr guten Weg befindet.

Die Punkte für Hall erzielten: Patrick Donahue (12) und Thomas Rauch (2).

Viertelergebnisse: 10:7 / 14:0 / 0:7 / 0:0 / Final: 24:14

lle Punkte:
3:0 - Tom vonDuijn - 35-Yard-Fieldgoal
10:0 - Niklas Römer - 21-Yard-Pass von Casey Therriault (PAT Tom vonDuijn)
10:7 - Patrick Donahue - 69-Yard-Pass von Marco Ehrenfried (PAT Thomas Rauch)
17:7 - Casey Therriault - 9-Yard-Lauf (PAT Tom vonDuijn)
24:7 - Evan Landi - 19-Yard-Pass von Casey Therriault (PAT Tom vonDuijn)
24:14 - Patrick Donahue - 9-Yard-Pass von Marco Ehrenfried (PAT Thomas Rauch)

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