Schwäbisch Hall Unicorns Pressemitteilung vom 11.10.2015

Ein kleines Stück hat noch gefehlt
Schwäbisch Hall Unicorns unterliegen den Braunschweig NewYorker Lions im Hygia German Bowl mit 31:41

von Axel Streich

Die Favoriten aus Braunschweig haben es geschafft: Zum zehnten Mal holten sie sich am Samstag in Berlin den Titel des Deutschen Meisters. Die Schwäbisch Hall Unicorns machten es ihnen dabei alles andere als leicht und zeigten den 12.000 Zuschauern im Jahn-Sportpark eine spannende Partie.

Die große Frage vor dem Kickoff zum 37. German Bowl war, ob sich die Schwäbisch Hall Unicorns wie im Vorjahr chancenlos gegen die favorisierten Braunschweig NewYorker Lions zeigen würden, oder ob es ihnen gelingen könnte, den Rekordmeistern aus Niedersachsen auf dem Weg zum zehnten Titel ein Bein zu stellen. Am Ende setzten sich die Lions zwar auch diesmal gegen die Unicorns durch, ein Spaziergang wie zwölf Monate zuvor war dies für die Braunschweiger allerdings nicht. Bis ins letzte Viertel hinein behielten die TSG-Footballer ihre Eisen im Feuer und erst knapp drei Minuten vor Spielende konnten die Lions das Spiel mit dem Touchdown zum 41:25-Zwischenstand für sich entscheiden.

Die Haller, die von 600 Fans und ihrem Oberbürgermeister Hermann-Josef Pelgrim nach Berlin begleitet wurden, zeigten sich über weite Strecken als ebenbürtiger Gegner. Die erwartet starke Braunschweiger Defense war es aber, die insbesondere in der ersten Halbzeit dafür sorgte, dass sich der Haller Angriff zunächst schwer tat, den eigenen Rhythmus zu finden.

Christan Rycraw erlief zunächst die Haller 6:0-Führung und sorgte im zweiten Viertel mit einem sehenswerten 64-Yard-Lauf zum 12:17 dafür, dass die Haller den Anschluss an die Lions nicht verloren. Im Haller Passspiel lief in dieser Phase aber nur wenig zusammen. Quarterback Marco Ehrenfried wurde von der schnellen Braunschweiger Defense stark unter Druck gesetzt. Er hatte nur wenig Zeit, seine Passempfänger präzise zu bedienen und diese zeigten ihrerseits bei einigen Bällen auch Nerven.

Mit einer Braunschweiger 20:12-Führung ging man in die Pause und danach trumpften zunächst die Unicorns auf. Ehrenfried-Pässe auf Moritz Böhringer und Patrick Donahue brachten sie an die Braunschweiger 3-Yard-Linie. Ein weiterer Pass auf Donahue stellte das 18:20 her und Hall war auf Schlagdistanz. Doch Braunschweig konterte und der Haller Defense gelang es nicht, ihren Gegner ohne Punkte vom Ballbesitz zu trennen. Die Folge war das 27:18 durch den überragenden Braunschweiger Spielmacher Casey Therriault. Aurieus Adegbesan besorgte auf Anspiel von Ehrenfried mit 25:27 (PAT Thomas Rauch) erneut den Anschluss, doch auch darauf fanden die Lions mit einem Lauf von David McCants die aus ihrer Sicht richtige Antwort und stellten beim 34:25 den alten Abstand wieder her.

In der Rückschau war es dann auch das dritte Viertel, in dem das Spiel letztendlich entschieden wurde. So meinte auch Halls Head Coach Siegfried Gehrke später: „Unsere Defense hat viele gute Aktionen gezeigt, in den entscheidenden Momenten im dritten Viertel hätten wir aber konsequenter verteidigen und die Lions mindestens einmal ohne Punkte stoppen müssen.“

Es ging ins letzte Viertel und Braunschweig war in erster Linie darauf bedacht, den Vorsprung zu halten. Mehrfach wechselte der Ballbesitz bevor Therriault in der vorvorletzten Spielminute Anthony Dable zum 41:25 bediente. Hall blieb danach lediglich noch Zeit für Ergebniskosmetik durch einen Pass von Ehrenfried auf Donahue zum 31:41 Endstand.

„Wir haben einen großen Schritt gemacht, aber es hat noch nicht ganz gereicht“, sagte Siegfried Gehrke nach dem Spiel. „Wir hatten vor dem Spiel gesagt, dass wir bis zu 30 Lions-Punkte zulassen können. Das ist uns leider nicht gelungen“, analysierte Gehrke, der im Haller Trainerstab selbst für die Haller Verteidigung verantwortlich ist.

Troy Tomlin, Cheftrainer der Braunschweiger, meinte: „Die Unicorns haben uns ein hartes Spiel geliefert. Damit hatte ich gerechnet, denn ich weiß wie gut sie sind und dass das Spiel im letzten Jahr auf Haller Seite ein Ausrutscher war.“

Der vierte Auftritt in einem German Bowl war für die Schwäbisch Hall Unicorns der sportliche Abschluss einer erneut sehr erfolgreichen Saison. Gefeiert wird dies zusammen mit den Fans am kommenden Montag ab 18:00 Uhr auf dem Haller Marktplatz.

Die Punkte für Hall erzielten: Christian Rycraw (12), Patrick Donahue (12), Thomas Rauch (1) und Aurieus Adegbesan (6).

Zuschauer: 12.000

Viertelergebnisse: 10:6 / 10:6 / 14:13 / 7:6 / Final: 41:31

Alle Punkte:
0:6 - Christian Rycraw - 5-Yard-Lauf (PAT missed)
7:6 - Niklas Römer - 56-Yard-Pass von Casey Therriault (PAT Tobias Goebel)
10:6 - Tobias Goebel - 41-Yard-Fieldgoal
17:6 - Evan Landi - 8-Yard-Pass von Casey Therriault (PAT Tobias Goebel)
17:12 - Christian Rycraw - 64-Yard-Lauf (CON failed)
20:12 - Tobias Goebel - 37-Yard-Fueldgoal
20:18 - Patrick Donahue - 3-Yard-Lauf (CON failed)
27:18 - Casey Therriault - 7-Yard-Lauf (PAT Tobias Goebel)
27:25 - Aurieus Adegbesan - 9-Yard-Pass von Marco Ehrenfried (PAT Thomas Rauch)
33:25 - David McCants - 5-Yard-Lauf (PAT Tobias Goebel)
41:25 - Anthony Dable - 20-Yard-Pass von Casey Therriault (PAT Tobias Goebel)
41:31 - Patrick Donahue - 3-Yard-Pass von Marco Ehrenfried (CON failed)

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