Schwäbisch Hall Unicorns Pressemitteilung vom 26.06.2016

Nochmal Nervenkitzel bis zum Schluss
Unicorns gewinnen bei den Saarland Hurricanes mit 38:37 / Gastgeber vergeben Siegchance in letzter Sekunde

von Axel Streich

Nur eine Woche nach dem 35:34 gegen Frankfurt strapazieren die Schwäbisch Hall Unicorns die Nerven ihrer Fans erneut: Bei den Saarland Hurricanes gewannen sie am Samstag im Neunkirchener Ellenfeldstadion mit 38:37.

Als Favorit waren die verlustpunktfreien Schwäbisch Hall Unicorns am Samstag ins Saarland gefahren. Und obwohl man wusste, dass die gastgebenden Hurricanes immer für eine Überraschung gut sind, glaubte kaum jemand daran, dass sie den TSG-Footballern wirklich gefährlich werden könnten. Es sollte anders kommen: Die Saarland Hurricanes waren mehr als nur ein unbequemer Gegner und hatten es mit dem letzten Spielzug der Partie sogar selbst in der Hand, zumindest einen Punkt mit aus der Partie zu nehmen. Glück für Hall, dass den Hurricanes dies nicht gelang.

Auf dem durch einen Regenguss vor dem Spiel sehr rutschigen Rasen des Ellenfeldstadions in Neunkirchen zeigte sich schnell, dass ein großes Stück Arbeit auf die Unicorns wartete. Vom Ergebnis her nahm die Partie zwar zunächst ihren erwarteten Verlauf, die Haller taten sich für ihre 14:0-Führung im ersten Viertel aber recht schwer. Gebremst durch viele Strafen brauchten sie lange, bis sie erstmals in Schlagdistanz vor der Hurricanes-Endzone auftauchten und mit einem 5-Yard-Lauf von Anthony Bilal (PAT Tim Stadelmayr) das 7:0 erzielen konnten. Patrick Donahue erhöhte mit dem letzten Spielzug des ersten Viertels wenig später auf 14:0 (PAT Stadelmayr).

Donahue war es auch, der am Anfang des zweiten Viertels einen saarländischen Befreiungskick nicht unter Kontrolle bringen konnte und die Gastgeber dadurch in aussichtsreicher Position an der Haller 25-Yard-Linie in Ballbesitz kamen. Todd Harrelson brachte die Saarländer von dort auf 7:14 (PAT Philip Gabel) an die TSGler heran.

Bedient wurde Harrelson dabei mit einem Pass von Alexander Haupert. Der saarländische Quarterback hatte am Samstag einen seiner besten Tage erwischt. „Haupert gelang heute einfach alles. Er zeigte eine Leistung, mit der er einigen Amerikanern in der Liga in nichts nachstand“, lobte auch Halls Head Coach Siegfried Gehrke den jungen Hurricanes-Spielmacher.

Den Unicorns gelang es zunächst, immer wieder 14 Punkte zwischen sich und ihre Gastgeber zu bringen, mehr Abstand ließen die Hurricanes aber nicht zu. Zur Freude der Zuschauer erzielten beide Teams jeweils zwei Touchdowns und ein Fieldgoal im zweiten Viertel und man ging mit einer Haller 31:17-Führung in die Pause. Umstritten war dabei der Saarland-Touchdown von Billy Brian zum 16:24. Mit einem sehenswerten Hechtsprung fing der Franzose einen 47-Yard-Pass von Haupert, landete auf dem glatten Rasen und rutschte bäuchlings weiter. Viele im Stadion wollten gesehen haben, dass Brian zwei Yards vor der Haller Goalline gelandet war und den Hurricanes somit eigentlich nur ein Firstdown gelungen war.

Nach der Pause waren die Hurricanes besonders mit ihrem Kurzpassspiel erfolgreich. Cody Pastorino gelang es zwar einen dieser Pässe abzufangen, insgesamt merkte man den Hallern nun aber mehr und mehr ihr derzeitiges Personalproblem an. Mit Daniel McCray, Simon Brenner, Danny Washington und Nick Alfieri fehlten ihnen am Samstag gleich vier ihrer besten Spieler auf der wichtigen Linebacker-Position und die Saarländer wussten das immer besser auszunutzen. Auf ihr 24:31 noch im dritten Viertel, folgte zwar Anfang des letzten Spielabschnitts ein 17-Yard-Lauf von Bastian Ziegler (PAT Stadelmayr) zum 24:38. Das sollten aber die letzten Haller Punkte im Ellenfeldstadion gewesen sein.

Nach mehrfachem Ballbesitzwechsel durch Befreiungskicks und einem 4-Yard-Lauf von Wesley Miller (PAT Gabel) zum 31:38 konnten sich die Gastgeber erneut bis an die Haller Endzone heran arbeiten: Drei Sekunden waren noch zu spielen und die Saarländer hatten den Ball auf de Haller 6-Yard-Linie. Per Haupert-Pass erzielte der saarländische Topscorer Todd Harrelson das 37:38 und das Spiel war trotz abgelaufener Uhr noch nicht entschieden. Mit einer Conversion im Extrapunktversuch suchten die Hurricanes nicht nur den Ausgleich sondern den doppelten Punktgewinn. Das gelang ihnen zunächst auch, wegen einer Strafe musste der Versuch aber an der 8-Yard-Linie wiederholt werden. Auch aus dieser Distanz wollte man den Sieg erzwingen, scheiterte nun aber an der Haller Defense und Hall durfte zwei glückliche Punkte aus dem Saarland entführen.

„Wir sind dieses Jahr ein Team, das nicht jeden Gegner einfach wegfegt, wie wir das schon waren“, sagte Siegfried Gehrke nach dem Spiel zu seinem Team. „Wir müssen uns daran gewöhnen, dass unsere Gegner aufgeholt haben und wir bis zum Schluss gefordert sind. Das war in diesem Jahr sicher nicht das letzte knappe Spiel.“ Lobende Worte fand Gehrke für seinen Quarterback Marco Ehrenfried: „Marco hat heute mehrere Firstdowns selbst erlaufen und wie schon vor einer Woche gegen Frankfurt in wichtigen Spielsituationen nicht nur die Nerven behalten, sondern auch die entscheidenden Pässe geworfen.“

Die Punkte für Hall erzielten: Anthony Bilal (6), Tim Stadelmayr (8), Patrick Donahue (6), Joseph Joyner (6), Tyler Rutenbeck (6) und Bastian Ziegler (6).

Viertelergebnisse: 0:14 / 17:17 / 7:0 / 13:7 / Final: 37:38

Alle Punkte:
0:7 – Anthony Bilal – 5-Yard-Lauf (PAT Tim Stadelmayr)
0:14 – Patrick Donahue – 6-Yard-Pass von Marco Ehrenfried (PAT Tim Stadelmayr)
7:14 – Todd Harrelson – 25-Yard-Pass von Alexander Haupert (PAT Philip Gabel)
7:21 – Joseph Joyner – 6-Yard-Pass von Marco Ehrenfried (PAT Tim Stadelmayr)
10:21 – Philip Gabel – 27-Yard-Fieldgoal
10:24 – Tim Stadelmayr – 23-Yard-Fieldgoal
17:24 – Billy Brian – 47-Yard-Pass von Alexander Haupert (PAT Philip Gabel)
17:31 – Tyler Rutenbeck – 43-Yard-Pass Marco Ehrenfried (PAT Tim Stadelmayr)
24:31 – Corey Brown – 8-Yard-Lauf (PAT Philip Gabel)
24:38 – Bastian Ziegler – 17-Yard-Lauf (PAT Tim Stadelmayr)
31:38 – Wesley Miller – 4-Yard-Lauf (PAT Philip Gabel)
37:38 – Todd Harrelson – 6-Yard-Pass von Alexander Haupert (CON failed)

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