Schwäbisch Hall Unicorns Pressemitteilung vom 05.10.2016

Braunschweig wartet in Berlin
Schwäbisch Hall Unicorns fahren zu ihrem fünften German Bowl / zum dritten Mal trifft man auf Braunschweig

von Axel Streich

Am kommenden Samstag ist es soweit: Die Schwäbisch Hall Unicorns treten zum fünften Mal im German Bowl an und treffen dabei zum dritten Mal auf die NewYorker Lions aus Braunschweig. In den zwei Vorjahren zog man gegen die Niedersachsen den Kürzeren.

Im dritten Jahr nacheinander treffen sich am kommenden Samstag die NewYorker Lions aus Braunschweig und die Schwäbisch Hall Unicorns im Berliner Friedrich-Ludwig-Jahn Sportpark um die Deutsche Meisterschaft im American Football zu entscheiden. Die letzten zwei Jahre waren die Braunschweiger mit 47:9 und 41:31 erfolgreich. Grund genug, dass sich im Lager der Haller Fans eine Stimmung verbreitet, die man treffend mit „Diesmal muss es klappen!“ beschreiben kann.

Dass sich am Samstag die zwei besten Teams der Saison gegenüber stehen, das haben die Lions und die Unicorns spätestens in den Playoffs gezeigt. Braunschweig kam mit einer Niederlage und zwei Unentschieden nicht ganz ungeschoren durch die Punktspielrunde der GFL-Nord. Im Viertelfinale besiegte man dann aber die Süd-Vierten Allgäu Comets klar mit 30:6 und im Halbfinale die Kiel Baltic Hurricanes, die zuvor die Süd-Zweiten Frankfurt Universe aus dem Rennen geworfen hatten, mit 38:21.

Die Unicorns freuen sich bislang hingegen über eine Perfect Season, in der man allerdings bei den 1-Punkt-Siegen gegen Kempten und Saarbrücken durchaus auch Schwächen gezeigt hat. Im letzten Punktspiel sicherte man sich mit einem starken Auftritt in Frankfurt mit 35:28 die Südmeisterschaft um im Viertelfinale die Nord-Vierten Berlin Rebels mit 24:14 zu bezwingen. Im Halbfinale qualifizierte man sich dann durch ein 35:26 gegen Dresden den fünften German-Bowl-Einzug innerhalb von sechs Jahren.

Ein Grund für die Braunschweiger Stärke zum Ende der Saison ist die erneute Rückkehr ihres amerikanischen Starquarterbacks Casey Therriault. Wie schon im Vorjahr wurde er in der laufenden Saison reaktiviert, weil man mit Verletzungsproblemen auf der Spielmacher-Position zu kämpfen hatte. In diesem Jahr hat der beste Spieler der German Bowls 2013 und 2014 bislang nur vier Spiele für die Niedersachsen bestritten, ließ dabei sein Können aber in gewohnter Weise aufblitzen.

Die NewYorker Lions glänzen außerdem mit der hinter Frankfurt statistisch zweitbesten Defense der Liga. Besondere Qualitäten zeigen die Braunschweiger dabei in der Passverteidigung: 2016 erlaubten sie ihren Gegnern in 16 Spielen nur 18 Touchdowns durch die Luft. Eine echte Herausforderung für die passorientierte Offense der Haller, die in diesem Jahr bereits 66 Pässe in Touchdowns verwandelt hat.

Die schweren Playoff-Spiele gegen Berlin und Dresden haben bei den Unicorns einige Blessuren hinterlassen. Einige Akteure im 70-köpfigen Haller Aufgebot müssen am Samstag angeschlagen ins Spiel gehen. Darunter ist ausgerechnet auch Runningback Anthony Bilal, der sich gegen Dresden eine Knöchelverletzung zugezogen hat. „Anthony kann spielen, aber wir haben zur Sicherheit bei Christian Rycraw nachgefragt, ob er als Backup für Anthony einspringen kann“, sagt Halls Offense Coordinator Jordan Neuman. Die Unicorns hatten Glück, denn Rycraw, der im vergangenen Jahr 33 Touchdowns und 1.983 Yards für die Haller erlief, konnte den kurzfristigen Deutschlandtrip möglich machen. Neben ihm stehen als Ballträger aber auch Bastian Ziegler und Jerome Manyema bereit.

„Die Chancen auf einen Sieg stehen besser als in den beiden Vorjahren“, sagt Halls Head Coach Siegfried Gehrke. „Eine der größten Herausforderungen wird für uns aber sein, dass wir in der ersten Halbzeit nicht in Rückstand geraten, wie das in den letzten Aufeinandertreffen der Fall war. Braunschweig ist ein zu cleveres und zu gutes Team um einen nennenswerten Vorsprung wieder herzugeben.“

Beim diesjährigen German Bowl haben die Unicorns die seltene Chance, sich die Deutsche Senioren- und Jugendmeisterschaft in einem Jahr zu sichern. Die Chance dazu hatten bislang nur fünf Vereine (in Klammer Anzahl Jahre, in denen Seniors und Juniors im Endspiel standen): Berlin Adler (4), Cologne Crocodiles (2), Düsseldorf Panther (4), Hamburg Blue Devils (2) und Stuttgart Scorpions (1). Gewinnen konnten beide Titel im selben Jahr davon nur die Berlin Adler (1989, 1990 und 2009) und die Düsseldorf Panther (1986).

Sollten die TSGler also das Endspiel am Samstag für sich entscheiden, wären sie der dritte Verein in Deutschland, dem die Doppelmeisterschaft gelingen würde. 13 Spieler der diesjährigen U19-Mannschaft stehen am Samstag im Haller Aufgebot und haben somit die ganz persönliche Möglichkeit, sich den zweiten deutschen Meistertitel 2016 zu sichern.

Mit rund 800 Haller Fans rechnen die Unicorns am Samstag in Berlin. Wer nicht vor Ort sein kann, der kann sich das Spiel live im Free-TV auf Eurosport 1 anschauen.

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