Rhein Fire
Pressemitteilung vom 07.07.2025
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Rhein Fire verliert in Tirol – Playoff-Hoffnungen erhalten Dämpfer
Mehr Yards, mehr Ballbesitz – aber weniger Punkte als die Raiders


Schwere Niederlage im Playoff-Rennen der European League of Football für Rhein Fire. Mit 18:35 musste sich die Mannschaft von Head Coach Richard Kent am Samstagabend den Raiders Tirol geschlagen geben.

Die Partie begann aus Sicht von Rhein Fire durchaus vielversprechend: Die Raiders konnten im Eröffnungs-Drive bei einem ausgespielten vierten Versuch in der Hälfte von Rhein Fire gestoppt werden. Die Offense von Fire präsentierte zum Auftakt eine sehenswerte Angriffsserie über elf Spielzüge in knapp sieben Minuten – unter anderem mit einer 29-Yard-Completion auf Wide Receiver Clemens Schuldt. Den folgerichtigen Touchdown erzielte Running Back Jonathan Scott per Lauf aus fünf Yards Entfernung. Der Extrapunkt von Eritros Haggi ging daneben, doch das sollte in den nächsten Minuten auf dem Tivoli das kleinste Problem aus Sicht von Fire bleiben: Raiders-Returner Dijon Walls hatte zunächst Probleme und ließ den Kickoff von Maximilian Eisenhut fallen. Im Nachfassen bekam der Tiroler an der eigenen 5-Yard-Linie den Ball doch noch in die Hände und legte einen 95-Yard-Sprint in die Endzone zum Touchdown hin. Fires Special-Teams-Unit wurde auf dem völlig falschen Fuß erwischt, und durch den Extrapunkt von Loria gingen die Raiders mit 7:6 in Führung.

Zum Ende des ersten Viertels entwickelte sich das erwartete Duell auf Augenhöhe. Neuzugang Mark Pope zeigte mit einem 43-Yard-Catch nach einem Pass von Chad Jeffries, welche Durchsetzungskraft der US-Amerikaner auf der Receiver-Position mitbringt. Die Angriffsserie von Fire endete jedoch vorzeitig in der Tiroler Redzone mit einem Field Goal von Eritros Haggi zum 9:7.

Mitte des zweiten Viertels konnte Rhein Fire die Raiders durch einen Punt von Maximilian Eisenhut an deren eigener 3-Yard-Linie festsetzen – normalerweise ein Ansporn für die Defense. Doch die Offense der Raiders meisterte die Herausforderung: In rund fünf Minuten bewegte sie den Ball über das gesamte Feld – sei es durch Läufe von Running Back Lukas Haslwanter oder starke Completions von Quarterback N’Kosi Perry, unter anderem auf Markus Schaberl für 34 Yards Raumgewinn. Wide Receiver JaCorey Sullivan fing den Ball nach dem Two-Minute-Warning zum Touchdown, und der anschließende PAT von Loria sorgte für den 14:9-Pausenstand. Nach einem Sack gegen Chad Jeffries und einem geblockten Field-Goal-Versuch konnte Fire keine weiteren Punkte mehr erzielen.

Mit einem vielversprechenden Drive kam der Fire-Angriff aus der Pause. Quarterback Chad Jeffries brachte den Ball mit einer Completion auf Sergej Kendus für 24 Yards Raumgewinn bis an die 1-Yard-Linie der Raiders. Den letzten Yard konnte die Offense von Fire jedoch nicht mehr überwinden. Zwei Strafen warfen Fire zurück, und es blieb bei einem Field Goal von Haggi aus kurzer Distanz zum 12:14-Anschluss aus Sicht von Fire.

Die nächste Chance zur Führung ließ aber nicht lange auf sich warten: Raiders-Quarterback Perry entwischte bei einem dritten Versuch in der eigenen Hälfte der Fire-Defense und lief 44 Yards in die gegnerische Hälfte. Omari Williams erzwang beim Tackle gegen den Tiroler QB einen Fumble, den Edge Rusher Bennet Dümmer sichern konnte. Jeffries und Co. bewegten den Ball erneut zügig und variabel in die Hälfte der Raiders. Doch zu Beginn des vierten Quarters verlor Running Back Jonathan Scott den Ball in der Tiroler Redzone. Defensive Liner Pietro Manicardi sicherte den freien Ball und leitete den nächsten Angriff der Raiders ein.

Rhein Fire kassierte mehrere Big Plays, Tirol übernahm zunehmend die Kontrolle und baute die Führung durch den Touchdown-Run von Jan Wiesauer aus sechs Yards Entfernung weiter aus – 21:12 nach dem erfolgreichen PAT von Loria, die erste Führung mit zwei Scores Abstand für die Hausherren.

Die Hoffnungen der zahlreich mitgereisten Fire-Fans auf ein Comeback wurden zwei Spielzüge später im Keim erstickt: Bei einem Passversuch verlor Quarterback Chad Jeffries in der eigenen Hälfte den Ball. Da laut Schiedsrichter der Wurfarm noch nicht in der Vorwärtsbewegung war, konnte Tirol den Fumble aufnehmen und bis an die 2-Yard-Linie zurücktragen. Lukas Haslwanter lief anschließend mühelos in die Endzone – 28:12 nach dem verwandelten Extrapunkt.

Rhein Fire konnte zwar noch durch Wide Receiver Mark Pope aus 13 Yards einen weiteren Touchdown erzielen, doch die Raiders griffen in die Trickkiste und setzten mit einem 35-Yard-Touchdown-Pass von Wide Receiver und Backup-QB Adrian Platzgummer auf Lukas Haslwanter den sehenswerten Schlusspunkt einer schmerzhaften Niederlage für Rhein Fire. Mehr Ballbesitz und mehr Total Yards in der Offense reichen eben nicht aus, um ein Spiel zu gewinnen.

Stimmen zum Spiel:

Head Coach Richard Kent: „Kompliment an Tirol. Wir haben die Sachen nicht zu Ende gebracht. Wir haben Dinge gut gemacht, aber nicht gut genug. Das ist meine Verantwortung. Als das Spiel eng war, hatten wir Gelegenheiten, die wir hätten nutzen können. Wir müssen das analysieren für nächste Woche, selbstkritisch sein und von da aus weitermachen.“

Defensive Tackle Jason Chickere: „Wir haben nicht nach unserem Standard gespielt. Undiszipliniertheiten wie Flaggen oder der Kickoff-Return-Touchdown dürfen halt nicht passieren. Wir müssen gucken, was uns heute geschlagen hat – in dem Fall: wir selbst.“

Rhein Fire steht mit vier Siegen und drei Niederlagen auf Platz zwei der North Division. Im Rennen um einen Wildcard-Platz in den Playoffs darf sich Fire im Endspurt der regulären ELF-Saison kaum noch Niederlagen erlauben.
Am nächsten Sonntag ist Rhein Fire beim Spitzenreiter der North Division, den Nordic Storm aus Kopenhagen, zu Gast. Kickoff im Gladsaxe Stadion ist um 16:25 Uhr.


Foto (Archiv): André Steinberg