Von 0-12 zur Meisterschaft: Stuttgart Surge ist europäischer Champion
Vor drei Jahren noch sieglos, heute ganz oben in Europa: Die Stuttgart Surge hat am Sonntag in der Stuttgarter MHPArena „daheim“ vor 36.784 Fans Geschichte geschrieben. Mit einem 24:17-Sieg über die Vienna Vikings krönte sich das Team von Head Coach Jordan Neuman erstmals zum Champion der European League of Football – und machte aus dem „0-12-Team“ von 2022 den Titelträger von 2025. „Zuhause“ gelang der große Triumph, angefeuert von den zahlreichen Stuttgarter Fans.
Von Beginn an entwickelte sich ein hart umkämpftes Endspiel. Ex-Surge-Spieler Yannick Mayr brachte die Vikings mit einem starken Kickoff-Return gleich in gute Feldposition, und trotz früher Sacks von Chris Mulumba und Robert Lachmann fand Quarterback Ben Holmes im ersten Quarter in Reece Horn seinen ersten Touchdown-Pass.
Stuttgart tat sich zunächst schwer, auch Reilly Hennessey wurde gesackt, und ein Field Goal der Wiener erhöhte den Rückstand auf 0:10. Doch ein präziser Pass auf Louis Geyer brachte die Surge zurück ins Spiel – der Spielstand nach dem Extrapunkt von Timo Bronn war 7:10.
Im zweiten Viertel konterten die Vikings über Runningback Karri Pajarinen, der auf 7:17 erhöhte. Als Hennessey kurz darauf seine zweite Interception warf, schien die Partie zu kippen. Doch die Stuttgarter Defense hielt stand: Lachmann, Siebert, Engel und Zistler machten das Zentrum dicht und sorgten für Stabilität. Kurz vor der Pause fand Hennessey erneut Louis Geyer – mit dessen zweitem Touchdown ging es mit 14:17 in die Halbzeit. Passend zum Spektakel heizten die Fantastischen Vier die Menge in der Pause zusätzlich an.
Nach Wiederanpfiff glich Bronn mit einem Field Goal sicher zum 17:17 aus. Im dritten Viertel dominierten dann die Defensivreihen: Lachmann setzte ein weiteres Ausrufezeichen mit einem Sack, und Mitch Fettig fing eine Interception. Beide Teams schenkten sich nichts, Big Plays auf beiden Seiten prägten das Bild.
Das vierte Quarter sollte schließlich entscheiden, wer als Champion aus der Partie geht. Auch wenn die Surge-Offense vermehrt auf das Laufspiel mit Albert Wiesigstrauch setzte, war es doch wieder die Kombination Hennessey-Geyer, die die Entscheidung brachte. Der Quarterback fand seinen Receiver zum dritten Mal in der Endzone – ein herausragendes Spiel für Geyer, der am Ende nicht nur von ProSieben/ran zum „Man of the Match“, sondern auch von der ELF selbst zum Final-MVP gekürt wurde. Mit 24:17 lag die Surge erstmals in Führung und so sollte es auch bleiben.
Die Defense hielt diesen Vorsprung mit aller Entschlossenheit fest. Sadik Busch, Luca Siebert und erneut Lachmann setzten Vikings-Spielmacher Holmes permanent unter Druck, während Ben Wenzler und Mitch Fettig die Passwege schlossen. Die Uhr lief gegen Wien, die Surge kontrollierte das Geschehen am Boden – und nach dem letzten Abpfiff gab es kein Halten mehr. Unter tosendem Jubel stemmte Jordan Neuman die Championship-Trophäe „daheim“ in der Stuttgarter MHPArena in die Höhe.
„Es war ein sehr enges Spiel, es hätte so oder so ausgehen können. Beide Defenses haben großartige Arbeit geleistet in der Redzone, beide Teams hatten ihre Big Plays – wir am Ende halt eins mehr“, resümierte Neuman nach dem Spiel. „Es war eine ganz besondere Saison für uns, nicht nur wegen dieses Stadions und dieser Fans. Aber wir haben es geschafft, uns auf das Wesentliche zu konzentrieren: unseren Sport, unsere Ziele. Und heute haben wir uns den Traum erfüllt.“
Die Stuttgart Surge ist damit am Ziel: Von einem sieglosen Team 2022 zum Champion Europas. Ein Erfolg, der durch Teamgeist, unermüdliche Arbeit und die Unterstützung von zahlreichen Fans möglich wurde.
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