Wildcats halten Spiel gegen Unicorns lange offen
Unicorns gewinnen mit einem starken letzten Viertel gegen die Kirchdorf Wildcats mit 45:17
von Felix Streicher
1.881 Zuschauer sahen am Samstag im OPTIMA Sportpark ein bis tief in die zweite Hälfte ausgeglichenes Spiel. Die Kirchdorf Wildcats hielten lange mit den Schwäbisch Hall Unicorns mit (Halbzeit 10:10) und mussten sich erst im letzten Viertel den Haller Gastgebern mit 45:17 geschlagen geben. Der Endstand spiegelt nicht ganz das Spielgeschehen wider.
Wer als Fan der Unicorns vor dem Spieltag davon ausgegangen war, dass das Team gegen die Kirchdorf Wildcats, den aktuellen Tabellenletzten der ERIMA-GFL-Süd, ein einfaches Spiel haben sollte, hatte die Rechnung ohne die Niederbayern gemacht. Die Mannschaft von Head Coach Christoph Riener hielt die Partie über drei Viertel ausgeglichen und spannend. Allerdings wurde dieser aufopferungsvolle Kampf am Ende nicht belohnt. „Uns war klar, dass wir mindestens zwei Turnover brauchen. Wir hatten die Unicorns auch mehrmals im vierten Versuch, aber gerade gegen Ende der Spielzeit bekamen wir vor allem defensiv einige Probleme“, fasste Riener das Spiel aus seiner Sicht zusammen. Fehlende Kadertiefe der Wildcats sowie ein konsequentes Laufspiel der Unicorns zog den Gästen am Ende den Zahn in einem Schlagabtausch, der erst im letzten Viertel seinen Gewinner fand.
Bereits mit dem ersten Angriffszug der Gäste zeigt sich, dass die Wildcats an diesem Tag versuchten, mit ihrer Offense viel Spielzeit von der Uhr zu nehmen, um damit den Haller Angriff vom Platz zu halten. Die Gäste nahmen mit ihrem ersten Drive bereits sieben Minuten von der Uhr, konnten diesen jedoch durch ein verschossenes Fieldgoal nicht in Punkte ummünzen. Mike Gentili eröffnete daraufhin mit einem starken Lauf das Angriffsrecht der Haller und konnte den Ball direkt über 55 Yards in die Hälfte der Niederbayern tragen. Sein Quarterback Jonas Lohmann, der am Samstag für den angeschlagenen Conor Miller von Anfang an auf dem Feld stand, krönte diese Aktion nachfolgend mit einem kurzen Lauf in die Endzone zum 7:0 (alle PAT Tim Stadelmayr).
Ihrer Spielphilosophie folgend, bewegten die Wildcats viertelübergreifend den Ball daraufhin über insgesamt fast neun Minuten bis tief in die Hälfte der Einhörner. Dort angekommen ließ es sich Quarterback Armani Edden nicht nehmen, die ersten Punkte für sein Team aus kurzer Distanz selbst zu erlaufen (7:7). Der anschließend starke Return Jasons-Matthew Sharshs wurde wegen einem Foul zurückgepfiffen, doch hinderte dies Mike Gentili nicht daran, danach viel Raumgewinn zu erzielen. Allerdings konnten die Männer um Jonas Lohmann diese Vorarbeit nicht in einen Touchdown umwandeln, weshalb Tim Stadelmayr aus 40 Yards zum Fieldgoal verwandelte (10:7). Doch die Wildcats taten es den Unicorns in der Folge gleich und setzten ihrerseits durch Baris Dasar, der auch alle PATs für die Gäste verwandelte, zum Halbzeitstand von 10:10 kurz vor der Pause nach.
Mit dem Wechsel in die zweite Hälfte deutete sich dann für Head Coach Christian Rothe ein erster Wechsel des Momentums an: Jason-Matthew Sharsh returnierte in seiner unnachahmlichen Art und Weise das Spielgerät über 95 Yards direkt zum Kickoffreturntouchdown (17:10). Doch zeigte sich der Tabellenletzte auch davon nicht beeindruckt. Wieder nahmen die Wildcats fast acht Minuten von der Spieluhr und konnten erneut durch Armani Edden ausgleichen (17:17).
Im anschließenden Angriffsrecht taten sich die Einhörner zunächst etwas schwerer. Doch Jason-Matthew Sharshs starker Wille bescherte seiner Mannschaft im vierten Versuch ein neues First Down nahe der Endzone der Wildcats, das Mike Gentilis kurzer Lauf veredelte (24:17). Daraufhin zeigte auch die Haller Defense Willen und zwang die Gäste zu einem Befreiungskick aus der eigenen Hälfte. Zwar tanzte Jason-Matthew Sharsh im Return wiederholt die Kirchdorfer schwindelig, jedoch wurde er in diesem Fall durch eine zumindest fragwürdige Entscheidung der Schiedsrichter von seinem zweiten Touchdown an diesem Tag abgehalten. Doch Mike Gentili ließ sich nicht lange bitten und führte seine Mannschaft mit einem Breakaway in die Endzone zum 31:17 endgültig auf die Siegerstraße.
In der Folge warf Armani Edden eine Interception auf Halls Juliano Arguello, der unter Mithilfe Thomas Kaczochas den Ball sichern konnte und die Einhörner in der gegnerischen Hälfte zurück in Ballbesitz brachte. Ein Pass Lohmanns auf Julius Klenk brachte dann in einem sonst sehr stark durch den Lauf geprägten Spiel die einzigen Punkte über die Luft (38:17), bevor Jerome Manyema nach einem weiteren Turnover der Gäste den Endstand von 45:17 beisteuerte.
„Wir haben uns in der ersten Halbzeit mal wieder schwergetan“, resümierte Head Coach Christian Rothe nach der Partie und gab an, die erste Hälfte schnell vergessen zu wollen. So habe die Verteidigung für ihn zu viel Raumgewinn zugelassen. Mit der zweiten Halbzeit gab sich Rothe aber dann doch versöhnlich: „Der Kickoffreturntouchdown durch Jason war unser Gamechanger!“ Außerdem zeigte er sich mit der Leistung Jonas Lohmanns sehr zufrieden: „Für mich und Offense Coach Felix Brenner ist es beruhigend, ihn in der Hinterhand zu haben!“
Zuschauer: 1881
Die Punkte für Schwäbisch Hall erzielten: Mike Gentili (12), Tim Stadelmayr (9), Jonas Lohmann (6), Jason-Matthew Sharsh (6), Julius Klenk (6), Jerome Manyema (6)
Viertelergebnisse: 7:0 / 3:10 / 7:7 /28:0 / Final 45:17
Alle Punkte:
7:0 – Jonas Lohmann – 12-Yard-Lauf (PAT Tim Stadelmayr)
7:7 – Armani Edden – 7-Yard-Lauf (PAT Baris Dasar)
10:7 – Tim Stadelmayr – 40-Yard-Fieldgoal
10:10 – Baris Dasar – 22-Yard-Fieldgoal
17:10 – Jason-Matthew Sharsh – 95-Yard-Kickoffreturn (PAT Tim Stadelmayr)
17:17 – Armani Edden – 10-Yard-Lauf (PAT Baris Dasar)
24:17 – Mike Gentili – 16-Yard-Lauf (PAT Tim Stadelmayr)
31:17 – Mike Gentili – 49-Yard-Lauf (PAT Tim Stadelmayr)
38:17 – Julius Klenk – 28-Yard-Pass von Jonas Lohmann (PAT Tim Stadelmayr)
45:17 – Jerome Manyema – 10-Yard-Lauf (PAT Tim Stadelmayr)
Foto: C. Götze
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